Erndtebrück. .
- Arbeiten am Erndtebrücker Bahnhof kommen gut voran
- Fußgängerverbindung zum Park&Ride-Parkplatz erst 2017
- Bad Berleburg und Erndtebrück drängen auf schnellere Zugverbindungen
Die Politiker im Erndtebrücker Gemeinderat halten den Atem an: Ist das wirklich ernst gemeint, was Markus Heidecke von der Burbacher Firma Hering Bau und Thomas Wensing, Bauleiter DB Regio NRW, da gerade mitteilen? Dass es vom geplanten Park-&-Ride-Platz für die Bahn-Kunden hinter dem Bahnhof keinen direkten Weg auf die Bahnsteige geben wird?
In den aktuellen Bauplänen sei eine Verbindung zum Gleis 4 jedenfalls nicht zu finden, so die beiden Bau-Fachleute in ihrem Bericht. Kurz darauf allgemeines Aufatmen, denn: Schließlich sollen die Bauarbeiten rund um den Bahnhof ja 2017 weitergehen – mit dem P-&-R-Platz, dem Bau des neuen elektronischen Stellwerks, dem Rückbau überflüssiger Gleise. Und dann wird auch besagter Weg wohl endlich auf der Agenda stehen. Na, alles andere wäre ja wohl auch ein Schildbürgerstreich, war aus den Reihen der Politiker zu hören.
Übergänge werden wieder gesperrt
Die beiden Bahnsteige seien inzwischen fix und fertig umgebaut, die Gleise 1 bis 4 ebenfalls, so Heidecke und Wensing. Was in Kürze noch anstehe, sei die Anbindung der Bahnsteige über neue Aufzüge und Treppen, die direkt hinaus zur Bahnhofstraße führen – also nicht mehr durch die baufällige Empfangshalle des Bahnhofs. Ganz zum Schluss werde die alte Unterführung dann geschlossen.
Während der Bauarbeiten für die neuen Wege zu den Gleisen müssten sich die Fahrgäste allerdings in den nächsten Monaten „mit einer Anzahl Provisorien“ abfinden – etwa einer improvisierten Verbindung vom Busbahnhof zum Gleis 1. Und 2017 seien noch einmal Sperrungen der beiden Bahnübergänge Grimbachstraße und Hachenbergstraße nötig, kündigten die Bau-Fachleute an – für die letzte notwendige Asphaltschicht.
Bürger wollen Gebäude-Abriss
FDP-Fraktionschef Heinz Georg Grebe dankte Wensing und Heidecke für „die hervorragende Arbeit“, die bislang ganz offensichtlich auch noch „planmäßig“ verlaufen sei – und sprach damit wohl dem Rest des Rates und der Gemeindeverwaltung aus der Seele. Lärm? Staub? Zeitweise Bauarbeiten nachts? Hier habe man, so gut es eben gehe, Rücksicht auf die Nachbarschaft der Baustelle genommen, so Grebe.
Und wie reagieren die Fahrgäste auf die Bauarbeiten? Grundsätzlich positiv, konnte Heidecke berichten. „Die größte Sorge der Bürger war, wann der Bahnhof endlich wegkommt.“ Aber darum geht es nun tatsächlich nicht in den laufenden Bauarbeiten. Bekanntlich ist der Bahnhof in privater Hand, der Eigentümer in Sachen Renovierung jedoch nicht unbedingt aktiv.
Unterdessen haben sich Vertreter der Bahn unter anderem mit heimischen Politikern, Gewerkschaftern, den Bürgermeistern von Bad Berleburg und Erndtebrück, Bernd Fuhrmann und Henning Gronau, sowie Günter Padt vom Nahverkehrszweckverband Westfalen-Lippe, zu einem Ortstermin getroffen.
Bürgermeister wollen Verbesserung
Dabei machten Fuhrmann und Gronau deutlich: „Eine Verbesserung bei den Bahnübergängen zu den Erndtebrücker Eisenwerken wäre für Wittgenstein von großer Bedeutung und würde den Standort stärken.“
Klar wurde bei den Gesprächen aber auch: Um durch technisch sicherere Bahnübergänge oder deren Wegfall die Pünktlichkeit im Zugverkehr verbessern zu können, fehlt sowohl der Bahn als auch den beteiligten Kommunen meist das Geld.