Bad Berleburg. . Drei Assistenzärzte arbeiten in Unfallchirurgie und Orthopädie der Helios-Klinik. Sie können schwierige Eingriffe jetzt per Computer-Simulation üben.

  • Übung durch LAP-Technik
  • Chirurgen in Ausbildung müssen nicht mehr am lebendem Objekt testen
  • Zertifikat nach erfolgreich bestandenen Tests

In der Helios-Klinik Bad Berleburg arbeiten derzeit 16 Assistenzärzte, davon drei in der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie. Innerhalb ihrer Facharztausbildung zum Chirurgen, steht auch die Verfeinerung des operativen Geschicks ganz oben auf dem Weiterbildungsplan. Dazu können die Assistenzärzte nun einen Simulator nutzen. Das Simulatortraining ist eine Ergänzung zum Operieren unter Anleitung und gerade vor neuen oder komplizierten Eingriffen sinnvoll.

Simulation mit Schlüssellochtechnik

Großer Bildschirm, Kunststoffknie, Laparoskop und Schläuche: So sieht er aus, der LAP-Simulator, der gerade in der Helios Klinik Bad Berleburg gastiert. LAP steht für laparoskopisch, also für Eingriffe, die in Schlüssellochtechnik durchgeführt werden.

Mit ihm trainieren die Assistenzärzte der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie nicht nur die Basistechniken des minimalinvasiven Operierens wie z.B. Fassen, Zielführung, Kameraführung oder Greifen. Sie können außerdem kompliziertere Operationstechniken üben oder ganze Eingriffe simulieren. Das handwerkliche Geschick wird hinterher ausgewertet und fließt als Maßstab in die Abschlussbeurteilung ein. „Durch den Einsatz von OP-Simulatoren wird das Erlernen einer Operation zeitlich vor den Einsatz im OP-Saal gelegt. Der Chirurg lernt nicht mehr ausschließlich am Patienten, sondern trainiert, ohne Komplikationen zu riskieren, am Simulator“, erklärt Dr. Peter Riess, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie und ausbildender Operateur in seinem Fachbereich. „Diese risikoarme Form des Trainings ist für Assistenten und Patienten gleichermaßen sinnvoll und dient langfristig der Sicherung einer hohen medizinischen Qualität.“

Lerneffekt ist garantiert

Die Helios Kliniken Gruppe verfügt über mehrere LAP-Simulatoren, die regelmäßig zwischen allen chirurgischen Kliniken rotieren und mit denen arthroskopische Operationen am Schulter- und Kniegelenk oder auch Schüssellochoperationen des Bauchraumes trainiert werden können.

Während der Zeit in einer Klinik können die Assistenzärzte die verschiedenen Übungen so lange durchlaufen, bis diese sitzen. „Ich spiegele zum Beispiel gerade ein Knie“ erklärt Mateusz Moskal, Assistenzarzt in der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie. Geschickt hantiert er mit der Kamera: „Den Eingriff habe ich bereits bei Patienten unter der Aufsicht von Dr. Riess durchgeführt. Am Simulator lerne ich darauf aufbauende Eingriffe, ganz andere Operationsmethoden oder verfeinere meine Technik.“ Ein Lerneffekt ist garantiert – denn zur nächsten Übung kommt nur, wer die erste erfolgreich absolviert hat. Am Ende gibt es ein Zertifikat und für die Patientinnen und Patienten die Sicherheit, dass der Assistenzarzt seine Fähigkeiten bereits ausreichend erprobt hat, bevor er das erste Mal das Skalpell ansetzt.