Bad Laasphe. . Bad Laasphe ist mit seinem Nahwärme-Netz Vorreiter in NRW. Die Häuser sollen dadurch besser und günstiger beheizt werden.
„Es ist ein Meilenstein in der Projektumsetzung“, freut sich Joachim Debus, Geschäftsführer der Bad Laasphe Energie GmbH (BL-E). „Jetzt wird es ernst“, sagt er und deutet auf den Baumaschinenpark, den die Firma Müsse in der Kurstraße oberhalb des Gymnasiums aufgefahren hat. Damit wird das Modellprojekt, das vor vier Jahren mit einer Idee begonnen hat, sichtbar.
In der Kurstraße ist am Mittwoch mit dem symbolischen Spatenstich der Startschuss für den Bau der Fernwärmeleitungen im Kernstadtbereich gefallen. Bis Ende 2018 soll das komplette Netz bis zum Feuerwehrgerätehaus auf der einen und bis hinter das Rathaus in der Mühlenstraße auf der anderen Seite. In die Erde kommen Rohre auf eine Gesamtlänge von rund 5,5 Kilometer.
Joachim Debus und Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann lobten die Synergien, die sich mit der Baustelle ergeben: Wenn die Kurstraße schon einmal auf ist, werden gleich neue Trinkwasserleitungen verlegt. Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass es in naher Zukunft zu Beeinträchtigungen und auch Belästigungen in den betroffenen Gebieten kommen werde; aber alle Anwohner seien angeschrieben und über das Prozedere informiert. Wichtig gewesen seien auch die Absprachen mit Feuerwehr, Rettungsdiensten, Polizei, mit den Hotelbetreibern, dem künftigen Seniorenstift, Brauerei, sowie Schulen. Immerhin ist die Kurstraße für die Baumaßnahmen für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Der Verkehr läuft zweispurig über die Steinacker- und Sebastian-Kneipp-Straße. Dort gilt während der Bauphase bis Ende Oktober Parkverbot.
Heimische Firmen beauftragt
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Den Verantwortlichen war es wichtig darauf hinzuweisen, dass sämtliche Arbeiten an Firmen aus dem Kreisgebiet vergeben werden konnten – „das Geld bleibt im Kreis“. So teilen sich beispielsweise die Firmen Müsse und Berge-Bau die Tief- bzw. Hochbauarbeiten. Gebuddelt worden ist übrigens schon. Die Unternehmen haben die Sommerferien genutzt, um lärmintensive Schneide- und Abbrucharbeiten zu erledigen. In der früheren Gymnastikhalle unter der Aula des Gymnasiums sind somit die vorbereitenden Betonarbeiten für das Einsetzen von insgesamt drei Blockheizkraftwerken im Gange. Dort liegt mit der Heiz-Zen
trale das Herzstück des gesamten Projektes, und von hier laufen die Rohrleitungen an die Abnehmer in der Kernstadt.
Zur Fernwärme soll dann auch noch Strom ins Angebot aufgenommen werden, teilt Hans Büch mit. Der Vertriebsleiter der Fernwärme Niederrhein in Dinslaken kündigte eine „starke Werbung“ für die Produkte an, die als „Wittgensteiner Strom“ auch aufgrund der geflossenen Fördermittel im Preis sehr niedrig seien.
Stadt wird Großabnehmer
Bürgermeister Dr. Spillmann verspricht sich durch das Nahwärmenetz nicht nur erhöhte Gewerbesteuer-Einnahmen durch die BL - E, sondern die Stadt als Großabnehmer der umweltfreundlichen Energie profitiere finanziell im Gebäudemanagement durch geringere Heiz- und Personalkosten.
Wenn dann endlich der Tag der Wahrheit gekommen sei, so kündigte Dr. Spillmann an, dann werde zum Umlegen des Leitungshahnes wohl auch der Minister persönlich in der Modell-Kommune Bad Laasphe anwesend sein.