Bad Berleburg. . Das Haus Brandenburger Straße 2 im Berliner Viertel Bad Berleburgs wird wohl doch nicht renoviert. Unterdessen steht offenbar ein Verkauf an.
- Makler organisiert Besichtigungen
- Viele Mieter bereits umgezogen
- Wohn-Standards noch eingehalten
Das Mehrfamilienhaus Brandenburger Straße 2 im Berliner Viertel wird wohl nun doch nicht wie angekündigt bis zum Jahresende freigezogen und gründlich renoviert. Der Eigentümer, die niederländische Investoren-Gruppe „Belfort Group“, hatte allen Bewohnern erst zum 31. Mai das Mietverhältnis gekündigt – und diese Kündigungen nun zurückgezogen. Zugleich steht offenbar ein Verkauf der Immobilie an. Ein Makler aus Neuss soll bereits Besichtigungen für Interessenten organisiert haben.
Inzwischen wieder Neu-Vermietungen
Und: „Wir vermieten inzwischen wieder neu“, so Oliver Streiß vom Bad Berleburger Immobilien-Unternehmen Schmidt & Müller, das mit der Hausverwaltung betraut ist. Das gelte für solche der 34 Wohnungen, die nach dem Auszug einiger Bewohner auch vom Zustand her noch weiterzuvermieten seien. Ohnehin steht das Gebäude nach Informationen unserer Zeitung schon seit Monaten zur Hälfte leer, sind einige Wohnungen gar verbarrikadiert.
Theoretisch hätte der niederländische Eigentümer bereits in diesem Sommer mit den Arbeiten zur gründlichen Sanierung des Objekts beginnen können. Vielen Mietern konnte die Hausverwaltung bislang neue Wohnungen in den anderen Berleburger Objekten der Belfort-Group vermitteln – etwas in der nahen Bernauer Straße. Andere Bewohner suchten sich selbst Alternativen.
Der Bad Berleburger SPD-Fraktionschef Bernd Weide beobachtet das Geschehen rund um die diversen Immobilien der Belfort Group innerhalb des Berliner Viertels nicht nur als Politiker, sondern auch als direkter Nachbar. Die aktuelle Entwicklung sei nun wirklich nicht „unbedingt das, was man hoffen und erwarten durfte“, bedauert Weide. Allerdings hätten Politik und Stadtverwaltung nun auch „wenig Möglichkeiten, steuernd einzugreifen“. Schließlich liege die Immobilie in privater Hand. Und solange gewissen Wohn-Standards eingehalten würden, so Weide, könne auch das Ordnungsamt nicht einschreiten.
Horror-Szenario Kuhlmann-Häuser
Was sich der Berleburger für „sein“ Berliner Viertel auf gar keinen Fall wünscht: „So eine Entwicklung wie mit den Kuhlmann-Häusern in Erndtebrück.“ Die stehen bekanntlich seit langem komplett leer – und der eigentliche Eigentümer ist etwa für die Gemeindeverwaltung als Ansprechpartner kaum zu fassen.
Übrigens: Ähnliche Ankündigungen, den Wohnkomplex zu renovieren, hatten die Eigentümer der Brandenburger Straße 2 vor zwei Jahren schon einmal gemacht. Passiert war damals – so gut wie nichts.