Erndtebrück. . Eltern begleiten Kinder gratis in Bus und Bahn. Doch die Bauarbeiten in Erndtebrück schränken die VGWS-Ticket-Aktion ein.

Nach den Ferien geht sie auch für die i-Dötze in Erndtebrück los – die Schulzeit. Doch wie kommt man vor allem auf sicherem Weg hin, zur Grundschule an der Schulstraße? Viele Eltern testen das gemeinsam mit ihren Kindern vor dem Schulstart einfach mal aus. Und damit das auch funktioniert, wenn die Kleinen jeden Schultag per Bus oder Bahn unterwegs sind, hat sich die Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd jetzt das „Eltern-Ticket“ ausgedacht.

Die Idee

Vom Ansatz her eine gute Idee, findet Schulpflegschaftsvorsitzende Alrun Hoffmann-Krönert. Allerdings: Die Schulbusse sind in den Ferien noch nicht unterwegs, und die Rothaarbahn fährt im Moment nicht – wegen der Bauarbeiten im Erndtebrücker Bahnhof. Da wird es mit dem Test vielleicht ein bisschen schwierig. „Ich würde das mit meinen Kindern machen, wenn für sie der Schulwechsel anstehen würde“, sagt Hoffmann-Krönert, deren jüngerer Sohn demnächst schon in die vierte Klasse kommt. „Das ist ja eine nette Sache, dass man auf der gemeinsamen Fahrt als Mutter oder Vater sagen kann: Schau mal, so viele Stationen kannst du sitzen bleiben, und hier steigst du aus.“

Der Test

Also testen – aber wann? „Gut wäre es ja am Ende der Ferien, wenn die Kinder die Strecke noch nicht kennen“, sagt Hoffmann-Krönert. Die Fahrten auf der Rothaarbahn mit den Kindern in den Ersatz-Bussen auszuprobieren, die wegen der Bahnhofsbauarbeiten noch bis zum zweiten Schultag eingesetzt werden sollen, hält die zweifache Mutter aber für wenig sinnvoll. Und mit den Schulbussen funktioniere es ja eben auch erst dann richtig, wenn der Schulbetrieb am Mittwoch, 24. August, wieder losgehe. Aber auch dann können Eltern das VGWS-Angebot noch nutzen.

Das Ticket

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Zur Erklärung: Das „ElternTicket“ ist Teil eines Faltblattes mit Informationen zur Eltern-Kind-Aktion und Hinweisen zur späteren Nutzung des Schüler-Tickets. Diese Broschüre liegt laut VGWS in allen Grundschulen und weiterführenden Schulen aus. Das „ElternTicket“ berechtigt einen Erwachsenen in Begleitung eines Schulkindes von Mittwoch, 10. August, bis Mittwoch, 31. August, zur Fahrt mit allen Bussen und Bahnen im VGWS-Gebiet – einmalig für die Strecke vom Wohnort bis zur neuen Schule und zurück. Es gilt auch für Fahrten mit künftigen Fünftklässlern – zum Beispiel mit der Rothaarbahn von Erndtebrück zu einer weiterführenden Schule in Bad Berleburg oder Bad Laasphe.

So war es früher

„Mein Jüngster wurde damals noch mit dem Schulweg-Plan von 1979 eingeschult“, erinnert sich Hoffmann-Krönert. Das war vor drei Jahren. Sicher: Er hatte es vom Sonnenweg im Erndtebrücker Kernort auch nicht sehr weit – doch damals waren die beiden vielbefahrenen Kreisel im Verlauf der Bundesstraße 62 in den Schulweg-Plänen noch gar nicht berücksichtigt. „Gut, dass die jetzt überarbeitet sind“, freut sich Hoffmann-Krönert. Überhaupt: „Wenn jetzt ein i-Dötzchen in die Schule kommt, bekommen die Eltern so einen Merkzettel mit, wie der empfohlene Schulweg aussieht. Gut, wenn die Kinder ihren Weg dann in den Ferien schon einmal zu Fuß gehen – dann wird die Sicherheit noch einmal erhöht.“

Tipps der Schule

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Im Übrigen weise die Erndtebrücker Grundschule die Eltern darauf hin, dass sie ihre Kinder auch tatsächlich zu Fuß zur Schule schicken, „ihnen das zutrauen“, so Hoffmann-Krönert. Nur so lernten die Kinder, im Straßenverkehr aufmerksam und für mögliche Gefahren sensibel zu sein. Und: Umso weniger Autoverkehr ergebe sich im Bereich Bergstraße/Schulstraße, so Hoffmann-Krönert, wenn sich die Kinder eben nicht von den Eltern zur Schule fahren ließen. Vorteil für Kinder, die als Fahrschüler mit dem Bus unterwegs sind: Sie werden quasi bis vor die Schultür gefahren.

Polizei im Einsatz

Darüber hinaus kümmere sich in den ersten Tagen eines neuen Schuljahrs oft die Polizei um die Schulweg-Sicherung in der Bergstraße, lobt Hoffmann-Krönert. Dann postierten sich dort die Beamten etwa an der Fußgängerampel. Vielleicht wäre es aber noch besser, meint die Elternvertreterin, wenn die Polizei auch unten im Kernort an den Kreiseln Präsenz zeige – weil da doch „schon etwas rasanter gefahren“ werde. Und die Gefahr drohe, dass Schulkinder übersehen werden.

Die Umstellung

Hoffmann-Krönerts älterer Sohn ist mit seinem neuen Schulweg zum Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg inzwischen vertraut. Er geht dort in die sechste Klasse. Aber: „Das ist schon eine Umstellung, wenn die Kinder in den Zug müssen“, erinnert sich seine Mutter an das Schuljahr davor. „Das ist eben anders, als wenn man wie früher alles zu Fuß macht...“