Wittgenstein. .

Der Sauerländische Gebirgsverein beschreitet neue Wege und hat ein recht professionelles Management für die Markierung des gesamten Netzes entwickelt. SGV-Hauptwart für Wege – so nennt sich der 70 Jahre alte Hubert Prange aus Hüsten. Er hat im Gespräch mit unserer Zeitung die erarbeiteten Ziele seines Verbandes erklärt. In erster Linie geht es darum, bei der Wegezeichnung personelle Ressourcen einzusparen.

Bislang, so der Sauerländer, seien auf den drei unterschiedlichen Streckennetzen drei Markierer auf dem selben Weg aktiv gewesen. „Das war unwirtschaftlich“, sagt Prange. Zuständig für die Hauptwanderwege, allen durch das gezeichnete X bekannt, ist bislang der Gesamtverein; die untergeordneten Wege sind Sache der Bezirke, und die örtlichen Touren wie Rundwanderwege um Dörfer haben die Abteilungen unter ihren Fittichen.

Jetzt werde daran gearbeitet, mit Unterstützung aus den jeweiligen Abteilungen verantwortliche und ausgebildete Teams auf die Wege zu schicken. Die bisherigen Strukturen würden allerdings dort „nicht gekappt, wo es hervorragend läuft“. Aber es dürfe dabei natürlich nicht verschwiegen werden, dass der demografische Wandel und die nachlassende Bereitschaft zur Ehrenamtlichkeit Spuren hinterlasse.

Zusammenarbeit mit Touristikern

Gemeinsam mit Touristikern aus der Region hat der SGV nun ein Konzept erarbeitet, das die Wegemarkierung und Nachzeichnung verlässlich sichert. Dafür sind bereits weite Teile in so genannte Waben eingeteilt, die jeweils von einer Gruppe gezeichnet werden. Bewährt habe sich dieses System bereits bei den „Sauerländer Wanderdörfern“, freut sich Prange. Dieser Zusammenschluss mehrerer Kommunen ist übrigens seit 2014 deutschlandweit die erste zertifizierte Wanderregion. Prange verrät, dass sich auch die Abteilung Bad Berleburg für einen Anschluss an das Waben-System entlang des Rothaarsteigs interessiert, um Bestandteil der Qualitätsmarkierung zu werden. Darüber seien schon Gespräche mit Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLB Tourismus Gesellschaft, geführt worden – „...in der Wisenthütte“, erinnert sich Hubert Prange.

Mitspielen müssen bei dem neuen Management auch die politischen Gemeinden. Es gebe immer mal Reparaturen an Wanderparkplätzen oder Wege müssten freigeschnitten werden. Dafür würden die Mitarbeiter der örtlichen Stadtwerke eingesetzt, berichtet die 70-Jährige. Nach und nach werde nun die gesamte SGV-Region der neuen Struktur angepasst; aber das brauche Zeit; denn „die Zeichen wachsen ja nicht am Baum. Da kannst du nicht einfach einen Schalter umlegen“.

Um mehr Jugendliche nicht nur für das Wandern, sondern auch für ein Engagement im SGV zu überzeugen, müsse sich der Gebirgsverein „den Anforderungen unserer Zeit stellen. Junge Leute laufen mit dem Smartphone und nicht mit der Wanderkarte“, weiß Prange. Daher werde über QR-Codes im Wald nachgedacht, die landschaftsorientierte Informationen direkt mitten in die Natur übermitteln.

Lob für Wittgensteiner Abteilungen

Im Vorstand des SGV-Bezirks Wittgenstein sind glücklicherweise bislang keine Vakanzen oder Probleme bei der Wegemarkierung bekannt. Das erfreuliche Fazit zieht Vorsitzender Heinz-Josef Linten und lobt im Gespräch mit der Heimatzeitung die „ehrenamtliche und ausgezeichnete Arbeit“ in den neun Wittgen­steiner Abteilungen mit ihren insgesamt knapp 700 Mitgliedern.