Bad Berleburg. . Die Berleburger Flüchtlingsunterkunft plant große Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Unter anderem soll ein Zaum um das Grundstück errichtet werden.

Eine Million Euro investiert das Land Nordrhein-Westfalen für Umbauarbeiten in der Berleburger Flüchtlingsunterkunft „Am Spielacker“. Zusätzlich werden sich strukturelle Änderungen ergeben: Die Unterkunft wird sich in Zukunft besser als eine Mischform aus Erstaufnahme-Einrichtung (EAE) und Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) positionieren, wie Einrichtungsleiterin Colette Siebert beim Runden Tisch im Berleburger Bürgerhaus am Dienstagabend verriet. Grund dafür sei die höhere Aufenthaltsdauer in der Unterkunft. Mittlerweile leben die Flüchtlinge durchschnittlich drei Monate in der ehemaligen Rothaarklinik, bevor sie zum Beispiel an andere Kommunen weitervermittelt werden.

Bürokratie ist ein Teufelskreis

Mit der längeren Aufenthaltsdauer ergeben sich zusätzliche Herausforderungen. „Wir müssen den Bewohnern mehr Beschäftigung bieten, damit sie sich nicht langweilen“, so Siebert. Aus Langeweile entstehe auf Dauer nämlich Unzufriedenheit, derzeit mache sich unter den Flüchtlingen schon Unmut breit: „Manche fühlen sich ohnmächtig der deutschen Flüchtlingsbürokratie gegenüber, die in letzter Zeit an ihre Grenzen stößt. Die anerkannten Bewohner würden sich gerne eine Wohnung suchen, benötigen dafür aber ein Bankkonto, wofür sie wieder einen festen Wohnsitz brauchen“, erklärt Stadtsprecherin Regina Linde. Ein Teufelskreis, der kurzfristig nicht zu durchbrechen ist. Die Stadt Berleburg sei in dieser Situation selbst nur Kümmerer.

Ein Zaun soll Schutz bieten

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Abgesehen von den strukturellen Änderungen soll es ab August auch weitreichende Umbau- und Sanierungsarbeiten „Am Spielacker“ geben. Eine Sicherheitsauflage des Landes sei zum Beispiel ein eingezäuntes Gelände, wie Dezernent Michael Gutzeit von der Bezirksregierung Arnsberg verriet. „Der zwei Meter hohe Gitterstab-Zaun soll lediglich zur Sicherheit der Bewohner dienen“, betonte Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Seit Anfang des Jahres habe es 347 Angriffe auf deutsche Asylunterkünfte gegeben, die meisten davon in NRW. In Berleburg werde der Zaun präventiv errichtet, derartige Vorfälle habe es hier bisher nicht gegeben.

Im Innenbereich der Einrichtung soll der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht und die Hygienestandards verbessert werden. „Wir werden unter anderem Be- und Entlüftungsanlagen installieren, Böden austauschen und Familienzimmer einrichten“, sagte der verantwortliche Architekt Hans-Werner Bals aus Brilon. Damit auch langfristiges Wohnen dort ermöglicht werden kann.