Leimstruth/Zeitz. . Nach der Wende heißt es „Go East“. Die Erndtebrücker Firma von Diplom-Ingenieur Bernd Berge aus Balde schreibt Erfolgsgeschichte.

Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 hat in Ostdeutschland ein ungeheurer Aufbauprozess stattgefunden – und daran war auch Erndtebrück beteiligt. In 25 Jahren nach der Wende wurden in Ostdeutschland über eine Billionen Euro investiert. Die Bauindustrie hat einen wesentlichen Anteil daran, wie sich das Gesicht der neuen Bundesländer seitdem verändert hat. Dem Bauboom der Anfangsjahre folgte jedoch eine zehnjährige Baukrise, die die Branche in Gesamtdeutschland auf eine harte Belastungsprobe stellte. Nachdem die ostdeutsche Bauindustrie schon nach 1990 großen Veränderungen unterworfen war, ist der Strukturwandel hier noch immer nicht in Gänze abgeschlossen.

Aufbruchstimmung

Überall gab es eine große Aufbruchstimmung. Das Schlagwort „Go East“ war im Westen Deutschlands verbreitet. Die meisten Menschen waren bereit, sich für den Aufbau Ost einzusetzen. Es ging eine gewisse Faszination davon aus, hier etwas zu bewegen.

Das dachte sich auch Diplom-Ingenieur Bernd Berge aus Balde und gründete 1991 in Zeitz (Sachen-Anhalt) das Unternehmen für Energieverteilungen – ausschließlich mit Mitarbeitern vor Ort und unter der Leitung von Elektroingenieur Josef Heipeter. Die damaligen Mitarbeiter erhielten zunächst praktische Einblicke im Erndtebrücker Stammhaus des Unternehmens und besuchten die Lehrwerkstatt in Arnsberg, wodurch sie eine solide Weiterbildung als ergänzende Grundlage für die Aufgaben im Energiesektor erhielten. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort waren neben der Treuhand Berlin, dem Maschinenbauhandel Halle auch die Familien Arnhold und Heipeter aus Zeitz sehr behilflich; die Wahl ist letztendlich auf das ehemalige Gut Scharf in der Weißenfelser Straße gefallen. 1995 wurde dann der Neubau einer Werkstatt, Lagerhallen und einem Bürogebäude mit drei Wohnungen für Mitarbeiter realisiert.

Qualitätsmanagement

Zu den damaligen und heutigen Kunden gehörten unter anderem die Stadtwerke Zeitz, enviaM, die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (Mibrag) und die Servicegesellschaft Sachsen-Anhalt Süd. Berge-Bau etablierte sich mit sehr engagierten und qualifizierten Mitarbeitern im Markt und arbeitet heute ausschließlich für Auftraggeber im südlichen Sachsen-Anhalt und im westsächsischen Gebiet sowie im Stadtgebiet Zeitz.

Firmengeschichte geht bis ins 19. Jahrhundert zurück

Berge-Bau Zeitz ist ein mittelständisches Unternehmen für Energieverteilungen und Anlagenbau.

Die Firma ist aus der in Erndtebrück ansässigen Unternehmensgruppe Berge-Bau GmbH & Co. KG Hoch und Tiefbau hervorgegangen.

Das 1875 gegründete Familienunternehmen beschäftigt heute über 170 Mitarbeiter.

Mit einem Stammpersonal von 30 Mitarbeitern gelang es dem Unternehmen in einem von hoher Arbeitslosigkeit und Abwanderung geprägten Gebiet Fuß zu fassen, sich gegen viele Hindernisse durchzusetzen und junge Menschen zukunftsorientiert auszubilden. Eine Erndtebrücker Erfolgsgeschichte.

Den individuellen Anforderungen seiner Kunden und denen der Branche im Allgemeinen wird Berge-Bau durch ein gutes Qualitätsmanagement gerecht. Zertifizierungs- und Präqualifizierungsmaßnahmen sowie ein Arbeitssicherheitsmanagementsystem im Unternehmen tragen dazu bei, dass Prozesse stetig eingehalten, kontrolliert und verbessert werden können.

Schulung und Weiterbildung

„Unseren Ansprüchen auf Wirtschaftlichkeit, Termintreue und Qualität können wir gerecht werden, indem wir nicht stehen bleiben und unsere Hausaufgaben machen. Daher setzen wir auf regelmäßige Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter. Wir haben durchgehalten und Berge versetzt,“ sagt Bernd Berge rückblickend.

Fester Mitarbeiterstamm

Nach der Wende gingen viele westdeutsche Unternehmen innerhalb der Baubranche nach Ostdeutschland; aber nur wenige hielten durch und an ihrem Standort fest, so wie es der Firma Berge-Bau gelungen ist. Heute beschäftigt das Erndtebrücker Unternehmen mehr als 20 Mitarbeiter, die seit mehr als 20 Jahren dabei sind. Und darauf ist Bernd Berge stolz.