Weidenhausen. .

Lothar Kuhmichel – Wer den Namen hört oder liest, der hat sofort eine Bank vor Augen. Solide Handwerker-Arbeit und natürlich aus Holz. In etlichen Gärten, Anlagen und auf über 40 Kinderspielplätzen im Bereich der Stadt Bad Berleburg laden die rustikalen Möbelstücke zum bequemen Sitzen ein. Aber der Zimmermann aus Schwarzenau kann nicht nur Bänke. Das möchte er interessierten Besuchern am Samstag, 21. Mai, in seiner neuen Halle im Gewerbegebiet Weidenhausen zeigen, bei einem Tag der offenen Tür.

Selbständig gemacht hat sich Lot­har Kuhmichel erst vor einem Jahr. Davor liegen etliche Berufsjahre bei der Firma Steiner und 20 Jahre Zimmerei im Nebenerwerb. „Bau mir mal ‘ne Bank“ hat ein Bekannter von irgendwann gebeten und damit unbewusst den Grundstein für die Karriere des erfolgreichen Zimmermanns gelegt.

In Papas Fußstapfen

Zwei Jahrzehnte, das entspricht genau dem Lebensalter seines Sohnes Nils, der „sich nicht davon abbringen lassen hat, Zimmermann zu werden“. Er hat seinem Papa zuhause in der Werkstatt an der Eder in Schwarzenau oft über die Schulter geschaut. Und schnell stand der Berufswunsch fest. Mehr noch: Nils wird nach zweijähriger Ausbildungszeit in Salchendorf bald sein drittes Lehrjahr bei seinem Vater absolvieren, anschließend die Meisterschule besuchen, um möglichst rasch den Betrieb übernehmen zu können. Als dieser geplante Werdegang von Nils feststand, fällte Familie Kuhmichel den Entschluss, im Gewerbegebiet Weidenhausen einen eigenen, großen Betrieb aufzubauen. „Das war eine richtige Entscheidung, hier oben haben wir ein Alleinstellungsmerkmal“, betont Lothar Kuhmichel.

Jetzt steht die Halle, 450 Quadratmeter groß, und sie ist in Wittgenstein die wohl einzige Zimmerei-Halle mit einer Fußbodenheizung. „Wir bedienen die Heizung mit einer Hackschnitzel-Anlage, zerkleinern das Holz, fast alles Abfälle aus dem Betrieb, selbst“, ist der 50-jährige Zimmermann stolz darauf, CO2-neu­tral zu heizen – spätestens dann, wenn die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach montiert wird.

Wer die Zimmerleute am 21. Mai besucht, ist eingeladen, alle Fragen rund um den Bau mitzubringen. Wer neugierig ist auf Carports, Terrassen, Wintergeräten und Dachstühle, wird ausreichend Informationen und Anschauungsmaterial bekommen. Und er kann natürlich die legendären Kuhmichel-Bänke sehen – überwiegend angefertigt aus Wittgensteiner Fichte, geschlagen bei winterlichem Vollmond.