Bad Berleburg. .
So viel Lob gab es lange nicht mehr für einen der Bad Berleburger Traditionsmärkte. Als gegen 17 Uhr das Fazit gezogen wurde, stand eine zugegebener Maßen von BLB-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Bernshausen nur geschätzte fünfstellige Besucherzahl im Raum. „Tausende und vor allem viele Auswärtige waren es in jedem Fall“, unterstich Holger Saßmannshausen vom Jugendförderverein. 66 Aussteller - laut Günter Quintes vom Verkehrs- und Heimatverein -eine gute Zahl - hatten sich entlang der Poststraße und auf dem Marktplatz mit ihren Ständen präsentiert.
Hinzu kam der verkaufsoffene Sonntag - ideale Voraussetzungen also.
Neben dem herausragend guten Wetter hatten aber auch einige behutsame Veränderungen positiven Einfluss auf den Erfolg des Marktes. Die BlB-Tourismus GmbH, als neuestes Mitglied im Veranstalterkreis, will die Bad Berleburger Traditionsmärkte als Alleinstellungsmerkmal stärker vermarkten und das ist mit dem Wollmarkt offensichtlich gelungen. Außerdem setzen die Organisatoren neben traditionellen Programmpunkten, wie dem Handwerk rund um die Wolle, auf mehr regionale Produkte und ein abgewandeltes Musikkonzept.
Das war in diesem Jahr mit der Wollparty am Samstag aufgegangen. Auch wenn Kritiker die Blasmusik vermissten, konnten die JAG-Schulband und die Profimusiker von „Side-of-Soul“ gemeinsam überzeugen und lockten ein deutlich jüngeres Publikum an. Eine breitere Zielgruppe und das heranführen der Jugend an die Traditionen ist genau das, was die Veranstalter wollen. Voll des Lobes war auch der Schirmherr: Dass er ausgesucht worden war, überraschte und freute den IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener. Aber Gräbener wertete das als Anerkennung für die Industrie- und Handelskammer, die sich für eine bessere Verkehrsanbindung Wittgensteins, schnelleres Internet und für die beruflichen Ausbildungs- und Schulmöglichkeiten in Wittgenstein einsetze. Gräbener lobte Berleburg, das zwar nur eine von 18 Kommunen im IHK-Bezirk sei, aber doch heraushebe. Anders als andere Städte habe Berleburg es geschafft, Handel und Geschäfte in der Stadt zu halten und die Innenstadt zu beleben. Dazu kämen Wanderwege, Wisente, Schlosskonzerte oder eben die Märkte als touristische und kulturelle Attraktionen. Warum dies alles gelinge, weiß Gräbener: „Sie haben eine Verwaltung, die Ideen aufgreift und Bürger, die sich engagieren.“ Beim Verkehrs- und Heimatverein, der den Wollmarkt vor 28 Jahren ins Leben gerufen hatte, bedankte sich Gräbener mit einer geschweißten Stahlskulptur, eines Hütejungen.