Erndtebrück. . Zum Umwelt- und Klimaschutz haben die Erndtebrücker Realschüler jede Menge Ideen. Da muss das Budet wohl aufgestockt werden.

Für Evelyn Klaus und Josephine Kuhli, Schülerinnen der Klasse 6a, ist die Sache klar: Die 250 Euro Preisgeld, verbunden mit dem RWE-Klimaschutzpreis Erndtebrück, reichen nicht. Jedenfalls nicht für die Umsetzung der vielen Ideen, die den Realschülern schon in Sachen Umweltschutz eingefallen sind – bis hin zur eigenen Strom-Erzeugung aus Wind und Sonne.

Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau war am Montag persönlich in den Biologie-Unterricht der 6a gekommen, um den Schülern und Schulleiterin Darjana Sorg die Urkunde zum Preis zu überreichen – gemeinsam mit Stefan Engelberth, Kommunalberater des Energieversorgers RWE als Partner.

Strom selbst machen aus Sonne und Wind

Wir verbrauchen zuviel Strom in der Schule, sagen Evelyn und Josephine. Auch das sei beim Nachdenken darüber herausgekommen, wie man das Preisgeld sinnvoll einsetzen sollte. Also: Strom sparen. Und vielleicht eine Solaranlage und ein Windrad auf dem Schulgelände installieren – Strom selbstgemacht. Klar, dass so ein Projekt allein schon mehr kostet – da müsse man natürlich noch eine gewisse Summe dazu tun.

Preisgelder auch für NABU und Aktionen in Dörfern

Weitere 250 Euro Preisgeld aus der aktuellen Klimaschutz-Aktion in Erndtebrück gingen an den NABU-Kreisverband Siegen-Wittgenstein, unter anderem für Aktivitäten im Naturschutzgebiet Bärenkaute.

Je 100 Euro bekamen die Freizeitgruppe Röspe, die Löschgruppe Birkelbach, die Dorfgemeinschaft Womelsdorf, die Sportfreunde Birkelbach und der Privatmann Stefan Völkel – jeweils für energetische Umbauten an eigenen Gebäuden.

Oder neue Bäume pflanzen – „dass wir hier bessere Luft bekommen“. Auch ein eigenes Gewächshaus können sich die Schüler vorstellen – und zum Beispiel jene Tomaten dort zu ziehen, die in der Mensa der Schule für den Salat gebraucht werden. Nicht zuletzt wollen sie sich um schönere Mülleimer in der Schule bemühen – damit das richtige Entsorgen von Abfall attraktiver wird. Und um all die Projekte könnte sich künftig eine Klimaschutz-AG kümmern. Das mit den Mülleimern sei „eine Superidee“, meint Schulleiterin Darjana Sorg. Damit werde das Umwelt-Bewusstsein aller gestärkt. Und auch sie selbst sei sich übrigens „nicht zu schade, Müll im Treppenhaus aufzuheben“. Man müsse ja Vorbild sein.

Auch Biologie-Lehrerin Karin Schmidt freut sich über den Erfolg ihrer 6a. Und gibt die neuen Impulse der Schüler gleich „in Richtung Rathaus und RWE“ weiter.

Erfolgreich beim Wettbewerb um den Klimaschutz-Preis gewesen waren die Erndtebrücker Realschüler übrigens mit einer ganzen Reihe einzelner Aktionen zum Umweltschutz, von denen Friederike Wahnschaffe und Justine Zimmermann den Gästen berichteten.

Dickes Lob vom Bürgermeister

In der Recklinghäuser Klimaschutz-Akademie – ein Angebot der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW für Schüler der Klassen 5 und 6 – habe man zum Beispiel gelernt, wie man Wasser spart und das Wissen beim „Tag der offenen Tür“ der Realschule präsentiert. Und außerdem erfahren, warum Bio-Burger einfach gesünder sind als die „Schuhsohlen“ bekannter Schnellimbiss-Ketten.

Mitgemacht haben die Schüler auch beim europaweiten Wettbewerb „Be smart – Don’t start“ zum Nichtrauchen für die Schulklassen 6 bis 8. Und dabei am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, sechs Monate nicht zu rauchen.

Ein dickes Lob fürs gesamte Umweltschutz-Engagement der Realschüler gibt’s vom Bürgermeister. „Wir können alle etwas dazu beitragen“, so Henning Gronau – „auch mit vielen kleinen Maßnahmen“. Und von den erwähnten „Impulsen“ nehme er gerne etwas ins Rathaus mit. Und Stefan Engelberth vom RWE macht den Schülern Mut, sich auch im nächsten Jahr wieder mit neuen Ideen für den Klimaschutz-Preis zu bewerben.