Wingeshausen. Die Stadt will die Straße „Im Tälchen“: in Wingeshausen nun zügig ausbauen. Freiwillige Ablöse-Verträge mit den meisten Anliegern gibt’s bereits.

Die Wingeshäuser Wohnstraße „Im Tälchen“ mit ihren zahlreichen Schlaglöchern soll nun im oberen Teil endlich zügig saniert werden – auch wenn sich einige Anlieger nicht freiwillig mit insgesamt rund 25 000 Euro an den Baukosten von schätzungsweise 30 800 Euro beteiligen wollen. Sie will Bad Berleburg nun per Beitragsbescheid zur Zahlung heranziehen.

„Die Maßnahme sollte trotz dieser Risiken zügig umgesetzt werden“, schlägt die Stadt in einer Verwaltungsvorlage zur nächsten öffentlichen Sitzung des Aussschusses für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt am Dienstag, 26. April (ab 18 Uhr im Bürgerhaus am Marktplatz) den Politikern vor. Leider seien „trotz intensiver Gespräche seitens Politik und Verwaltung mit den Anwohnern ... bisher keine Einigung mit sämtlichen Grundstückseigentümern erzielt“ worden, heißt es in der Vorlage weiter.

Appell vom Ortsvorsteher

Unterdessen appelliert Wingeshausens Ortsvorsteher Karl-Heinrich Sonneborn im Gespräch mit unserer Zeitung nochmals an jene Anlieger, die Ablöse-Vereinbarungen mit der Stadt noch nicht unterschrieben haben, dies zu tun. Auch deshalb, weil die Beitragssummen später per Bescheid höher ausfallen könnten. Denn sie orientieren sich am Ende an den tatsächlich entstandenen Baukosten.

Ortsvorsteher sieht keine Alternative zum Ausbau

Wingeshausens Ortsvorsteher Karl-Heinrich Sonneborn rechnet mit einem Baubeginn im Tälchen „so schnell wie möglich“ – und ist im Gespräch mit unserer Zeitung guter Dinge, dass der Ausbau jetzt endlich realisiert werde, obwohl nicht alle Anlieger freiwillig mit im Boot seien.

„Gemacht werden muss die Straße auf jeden Fall“, sagt Sonneborn. „Oder sie muss gesperrt werden.“ Denn die Schlaglöcher im „Tälchen“ sind keinem Autofahrer mehr zuzumuten.

Rückblende: Im September hatte die CDU-Fraktion im Bad Berleburger Rat die Sanierung „Im Tälchen“ beantragt. Die Verkehrssicherheit sei nicht mehr gegeben, das Fahren dort gefährlich. Im Bauausschuss unterstützte die SPD diesen Antrag. Bei einer Anliegerversammlung Mitte Oktober stellte die Stadt die Ausbau-Pläne vor, und es seien kaum kritische Anmerkungen mit Blick auf eine freiwillige Beteiligung der Anwohner geäußert worden. Kritik übten dann aber später einige Anlieger direkt im Rathaus.

UntererTeil: Es war nur Unterhaltung

Sie hätten unter anderem damit argumentiert, so die Stadt, dass die Anwohner im unteren Teil des „Tälchens“ nicht zu Beiträgen herangezogen worden seien, als dieser Bereich 2001 saniert wurde. Es habe sich damals aber auch nicht um einen gezielten Ausbau, sondern um „eine Unterhaltungsmaßnahme“ gehandelt, hält die Stadt dagegen. „Bedingt durch unkontrollierten Hangwasser-Abfluss, der an verschiedenen Stellen aus dem Fahrbahn-Bereich der Straße quoll, war die Verkehrssicherheit besonders im Winterbetrieb nicht mehr gewährleistet“, so die Erklärung dazu in der Vorlage. Und: „Die Suche nach den Wassereintrittsstellen war mit einem höheren Aufwand und somit auch einer Vergrößerung der Wiederherstellungsflächen verbunden.“ Im Klartext: Die Fahrbahn wurde zum Abschluss der Bauarbeiten damals relativ umfangreich erneuert.

Konkrete Gelder nun für den Ausbau des oberen Teils sind im Bad Berleburger Haushaltsplan 2016 bislang nicht zu finden. Ein neuer Investitionsauftrag für die Maßnahme über die genannte veranschlagte Summe von 30 800 Euro soll aus dem Haushaltsposten „Diverse kleine Investitionsmaßnahmen“ gedeckt werden. Das letzte Wort in der Sache hat am 2. Mai die Stadtverordneten-Versammlung.