Bad Berleburg/Elsoff. . Die Stadt Bad Berleburg erarbeitet „Optimierungsmaßnahmen“ – bis hin zur Verkleinerung der Anlagen. Die Bürger sind in die Planungen eingebunden.

Immer mehr Flächen auf den 19 städtischen Friedhöfen werden überflüssig. Das liegt auch an einer veränderten Bestattungskultur: Grabstätten werden kleiner, und auch Beerdigungen in Ruheforst oder Friedwald tragen dazu bei, dass gerade in den Dörfern die Dimensionen der Friedhöfe in keiner Relation zur Dorfbevölkerung stehen. „Auf jeden Einwohner unserer Stadt“, rechnet Christoph Koch vor, Abteilungsleiter Wohnen, Stadt- und Dorfentwicklung, „kommen 7,5 Quadratmeter Grabfläche.“ Das sei eindeutig zu viel.

Insgesamt verwaltet die Stadt Bad Berleburg eine Friedhofsfläche von knapp 150 000 Quadratmetern. Die Kosten dafür beliefen sich im Jahr 2014 auf fast eine halbe Million Euro, beziffert Christoph Koch den gesamten Aufwand inklusive Grünpflege, Material- und Personalaufwand. Jetzt streben Politik und Verwaltung analog den Vorgaben aus dem Leitbild eine Deckung dieser Kosten an – „aber nicht allein über Gebühren, sondern auch über Optimierungsmaßnahmen an den Friedhöfen“, erläutert Koch.

Schließung kompletter Anlagen nicht geplant

Die Schließung kompletter Friedhöfe sei ausgeschlossen – das betont Christoph Koch von der Stadt Bad Berleburg. „Eine Ruhestätte vor Ort bleibt überall erhalten“, sagt er.

Diese Aussage hat bereits die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses im vergangenen September beruhigt. Sie werden das Thema erneut auf den Tisch bekommen, wenn Flächenoptimierungen konkrete Formen annehmen. Einfach werden die Entscheidungsfindungen sicher nicht.

Viel Einfühlungsvermögen nötig

Er ist sich natürlich darüber im Klaren, dass dieses Thema einer gehörige Portion an Einfühlungsvermögen und Pietät bedarf. Da liegt es auf der Hand, mit jenen intensiv zu reden, die direkt betroffen sind – nämlich die Bürger in all jenen 19 Dörfern, in den sich der Friedhof in städtischer Trägerschaft befindet. Anders ist es in Wunderthausen, Schwarzenau, Christianseck und Diedenshausen, wo die Kirchengemeinden Träger der Anlagen sind.

Um ein Meinungsbild gebeten worden sind bereits Ende vergangenen Jahres alle Ortsvorsteher. Mit manchen von ihnen ist die Friedhofsverwaltung vor Ort gewesen, hat mündliche und schriftliche Anregungen aufgenommen. Die Auswertung der Rückmeldungen ist im Rathaus allerdings momentan zurück gestellt worden, da der Bearbeitung der zahlreichen Eingaben zu potenziellen Windkraftflächen Vorrang eingeräumt wird.

Dennoch kristallisiert sich nach Angaben von Christoph Koch bereits jetzt heraus, dass wohl nicht alle individuellen Wünsche erfüllt werden können. „Jedes Dorf muss etwas beitragen, ob beim Friedhof oder bei der Friedhofskapelle.“ Vielfach werde aber auch „über Einzelfälle“ zu entscheiden sein.