Bad Berleburg. .

Dieser Missstand stinkt fast zum Himmel: Die Mülltonnen im Lagerraum des Eins-A-Komplexes sind exakt seit dem 30. Dezember nicht mehr bewegt worden. Daneben türmen sich jede Menge Kartons und prall gefüllte Plastiktüten. Hartmut Daus hätte sich der Sache angenommen, allerdings waren dem Eigentümer die 450 Euro im Monat für eine Hausmeistertätigkeit von Hartmut Daus zu viel. Dass sich niemand mehr um die Anlage kümmert, ist unschwer im Treppenhaus zu erkennen, Schmutz ist überall sichtbar.

Eine Wohnungstür ist gewaltsam geöffnet und dann nur notdürftig repariert worden. Auch im angrenzenden Parkhaus sieht es nicht besser aus. Am Abend wird der Ort häufig für Trinkgelage genutzt. Auch Drogenkonsum ist nicht auszuschließen. Wäre Hartmut Daus eine Frau, würde er sich nachts nur ungern in diesen Bereich wagen. Wo sich die Heranwachsenden aufhalten, ist hinter dem Parkhaus unschwer zu erkennen. Da liegen die Müllberge, die ebenfalls niemand entfernt. Daus hat auch versucht, die Stadt einzuschalten. Bisher vergeblich.

Kein Zugang zum Stromzähler

Besserung ist in allen Bereichen wohl nicht in Sicht, es gibt nämlich keinen Hausmeister und somit auch keinen Ansprechpartner. Eigentümer der Immobilie mit dem ehemaligen Supermarkt, den Ladenlokalen und den 19 Wohnungen ist die GIG Köln. Deren Geschäftsführer Jörg Ennenbach äußerte sich auf telefonische Nachfrage äußerst knapp zu den Vorwürfen: „Dazu kann ich nichts sagen.“ Die verbliebenen acht Mieter haben alle die Kündigung erhalten. Nach Angaben von Daus steht der letzte Auszug im August an. Was dann mit der Immobilie passiert – Sanierung oder Abriss – ist noch nicht entschieden. Wer auszieht, könnte aber noch ein Problem bekommen, weil es nicht möglich ist, die Stromzähler abzulesen. Der Raum, in dem sie sich befinden, ist seit längerer Zeit verschlossen.

Trotz aller aktuellen Probleme zieht Hartmut Daus nur ungern aus. Was kaum jemand ahnt: Auf dem Eins-A-Markt herrscht eine echte Idylle. „Es ist ein wirklich schönes Wohnen“, so Daus.