Wittgenstein. Moderne, mobile Geräte schlagen nicht nur Alarm, sie können auch individuell aufgenommene Ansagen ausstrahlen. Die Heimatzeitung hat sich umgehört.

Bald können sie wieder heulen, die Sirenen in Wittgenstein. Und nicht nur das: Mit modernem und mobilem Gerät wollen die drei Wittgensteiner Kommunen ihre Bevölkerung künftig vor Katastrophen oder Gefahren ganz gezielt warnen und informieren.

Unsere Zeitung hat sich zum Thema umgehört: Die Stadt Bad Berleburg wird insgesamt sieben mobile Sirenen anschaffen, erläutert der Leiter des Ordnungsamtes, Peter Mengel. Stationiert werden sie bei den sechs Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr und eine beim städtischen Bauhof. Laut dem Bad Laaspher Wehrführer Dirk Höbener plant die Stadt Bad Laasphe den Kauf von vier mobilen Sirenen. Diese sollen ebenso bei den drei Feuerwehr-Löschzügen und bei der Stadtverwaltung stationiert werden. Laut dem Erndtebrücker Wehrführer Karl-Friedrich Müller wird die Edergemeinde drei dieser neuen Geräte beschaffen.

Große Vorteile bei neuen Geräten

Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein befasst sich in der nächsten Sitzung des Kreisausschusses mit dem Thema „Warnung der Bevölkerung“. Die Verwaltung hat der Politik den Vorschlag unterbreitet, dass auch der Kreis eine mobile Sirenenanlage mit Durchsagemöglichkeit anschaffen soll, die bei Einsatzlagen den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden solle. Kostenpunkt: 4000 Euro.

Das ist auch der Kostenrahmen, den die drei Wittgensteiner Kommunen pro Stück ausgeben müssen. Aber es gebe auch Vorteile, weiß der Bad Berleburger Ordnungsamtsleiter Peter Mengel. Die Geräte hätten neben der Weck- und Alarm-Funktion auch die Möglichkeit, vorgegebene oder individuell aufgesprochene Ansagen auszustrahlen. Die Geräte können laut Dirk Höbener auf jedes Fahrzeug montiert werden. Für Bad Laasphe ist das ein großer Vorteil, denn die Wehr dort besteht aus drei Löschzügen – einem in Feudingen, einem in Banfe und einem in der Kernstadt sowie einer Löschgruppe in Oberndorf-Rüppershausen. „Wir haben nur an den Standorten der Wehr und nicht in jedem Dorf eine Sirene, könnten also auch nicht auf die alte Praxis der Sirenen-Alarmierung zurückgreifen.“ Mit den mobilen Geräten könne man aber eben auch punktgenau Warnungen oder Durchsagen machen. Dieser Vorteil überwiegt auch für den Bad Berleburger Peter Mengel.

Erndtebrück wird drei mobile Geräte anschaffen. Aber Karl Friedrich Müller ist auch froh, dass es noch in jedem Ortsteil die alten Sirenen gibt. Die können zwar nicht digital angesteuert, aber immer noch von Hand ausgelöst werden.

Einheitliches System in Arbeit

Hintergrund ist, dass das Land die Alarmierung der Bevölkerung an die Kreise und Kommunen delegiert hat. An einem einheitlichen System wird seit langem gearbeitet. Bund und Länder arbeiten an einem möglichst vielschichtigen Alarmsystem, das neben Sirenen und Durchsagen auch Rundfunk, Fernsehen und beispielsweise Warn-Apps für Mobiltelefone umfasst – und zugleich weniger anfällig zum Beispiel für Stromausfälle ist.