Womelsdorf. . Der Bau des privaten Wasserkraftwerks an der Womelsdorfer Mühle kommt so langsam auf die Zielgerade. Die Naturschutz-Richtlinien sind erfüllt.
Wenn das neue private Wasserkraftwerk an der Womelsdorfer Mühle ab Mai wie geplant Strom fürs öffentliche Netz produziert, muss eines klar sein: Für Fische im Mühlbach darf die Anlage kein tödliches Hindernis sein. Darauf legt der Feudinger Achim Wickel Wert, einer der Betreiber.
Der Rechen der Anlage, der am Donnerstag samt Reiniger-Mechanik angeliefert und installiert wurde, biete hier jedoch einen besonderen Schutz für Forelle, Äsche oder auch Aal, betont Wickel – „ohne dass der Fisch angesaugt oder gar geschreddert wird“.
Alte Wasserrechte aktivieren
Vielmehr würden die Tiere am Rechen vorbei direkt in den Untergraben des Baches befördert. Schwemmgut aus dem Mühlbach wie Äste oder Zweige werde ständig vom Reiniger beseitigt, um die Anlage rund um die Uhr in Betrieb zu halten, erläutert Wickel. Damit entspreche sie dem NRW-Landeswassergesetz ebenso wie den EU-Wasserrahmenrichtlinien. Vorgaben, die ja auch bei der geplanten Renaturierung der Eder-Auen rund um Womelsdorf gültig seien.
Hohe Investition soll sich bald rechnen
Rund 250 000 Euro stecken Achim Wickel aus Feudingen sowie dessen Sohn Johannes und der Womelsdorfer Bernd Föllmer als Hauseigentümer in das Projekt.
Allein der nun montierte Rechen hat einen Wert von rund 33 000 Euro.
Geliefert werden Rechen und Reiniger von der Firma Fincos Technik & Service aus Leun bei Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis. Beim Entladen bekommt die Fachleute aus Hessen Unterstützung vom Team des Erndtebrücker Garten- und Landschaftsbauers Christian Womelsdorf – und der ist begeistert von Wickels Projekt. Es könnte in der Region Wittgenstein Vorbildcharakter haben, meint er – schließlich gebe es landauf, landab noch viele alte Mühlen samt altem Wasserrecht, das den Betrieb eines Kraftwerks erlaube. Man müsse diese Altrechte im Grunde nur aktivieren.
Turbine wird begutachtet
Und wie geht es an der Mühle weiter? Kommende Woche mit weiteren Beton-Arbeiten, so Achim Wickel, ehe im März das wohl wichtigste Bauteil geliefert werde: die Turbine. Doch bevor das geschieht, wollen Wickel und Projektplaner Dr. Ronald Steinhoff von der Steinhoff Energieanlagen GmbH im hessischen Taunus die individuell gefertigte Technik erst noch beim Hersteller in Süddeutschland begutachten. Damit am Ende auch wirklich alles passt.