Bad Berleburg. . Die 47 Aussteller sowie die Organisatoren zeigen sich sehr zufrieden. Auch die Fachvorträge kommen gut an. Die Besucher kommen in Scharen in die Sparkasse.

Was gibt der Immobilienmarkt aktuell her in Wittgenstein? Wie schütze ich mein Eigenheim vor der Gefahr eines Einbruchs? Und welche Maßnahmen machen Sinn, um Energie zu sparen oder ein barrierefreies Wohnen zu ermöglichen? Diese und viele andere Fragen zogen am Samstag wahre Besucherströme zur 8. Immobilienmesse in die Hauptstelle der Sparkasse Wittgenstein. Nicht der einzige Rekord, auch die Zahl der Aussteller ist weiter gestiegen. 47 Unternehmen, Institutionen und Interessenverbände der Immobilien-Branche waren es insgesamt.

Die garantiert vorbildlichste Anreise zur Messe hat am Samstag Martin Weber bewiesen. Mit dem Elektro-Auto hat er sich von Siegen auf den Weg nach Bad Berleburg gemacht und dann noch das Fahrzeug am Carport der Sparkasse mit Solarstrom aufgetankt – alles ökologisch. Weber ist schließlich Mitarbeiter der Siegener Versorgungsbetriebe (SVB) und hat am Samstag über Fördermaßnahmen in Sachen Energieeinsparungen informiert. „Die SVB sind in der Lage entsprechende Rundumsorglospakete anzubieten“, so ein sichtlich gut gelaunter Martin Weber.

Gute Auftragslage bei Müsse

Sorgen anderer Art nehmen will auch Martin Knebel aus Erndtebrück. Der Schreinermeister hat erkannt, dass das Thema Einbruchschutz bei Hausbesitzern und Mietern einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Schließlich wird alle vier Minuten in Deutschland eingebrochen und 70 Prozent aller Taten werden mit einem Schraubendreher verübt. „Mit einem komplett ummantelten, so genannten Sicherheitszapfen wird das Aushebeln von Fenstern wesentlich erschwert“, weiß der Experte Martin Knebel, der auch Nachrüstsysteme im Angebot hat.

Ebenfalls gelöst war die Stimmung am Stand der Baufirma Müsse. Das Unternehmen mit Sitz in der Balde verfügt aktuell über genügend Aufträge und schaut dem kommenden Mittwoch relativ gelassen entgegen. „Dann wird beim Amtsgericht in Siegen über den Insolvenzplan entschieden“, erklärt Prokurist Stefan Rahrbach im Gespräch mit unserer Zeitung angesichts der aktuellen Situation zuversichtlich.

Wärmedämmung großes Thema

Wärmedämmung war ein großes Messe-Thema. Robin Schäfer von „Althaus – Raum und Ideen“ setzt dabei nicht nur auf Kellerdeckendämmung, sondern auch auf die Dämmung von Dachböden. Wichtig sei, so Schäfer, die Beratung der Kunden am Objekt. Dass die 8. Immobilienmesse sowohl bei den Besucher- als auch bei den Aussteller-Zahlen neue Rekorde verzeichnete, hat Gründe, die zumindest beim interessierten Publikum nicht nur an der schlechten Witterung lagen. „Es war eine richtige Entscheidung, die drei Vorträge mit in die Fachmesse zu integrieren. Jedes Seminar lockte zwischen 30 und 40 Interessierte. Das machen wir im nächsten Jahr genauso“, sagte Mitorganisator Holger Saßmannshausen an.

Nachfragen zum Sengelsberg

Zu den neuen Ausstellern zählte am Samstag unter anderem die Firma BEWI mit Sitz in Bad Laasphe. Hier zeigte sich Anita Becker überrascht von den vielen Anfragen zum Thema barrierefreie Bäder. Da sie bei der gesamten Veranstaltung eine „supertolle Resonanz“ festgestellt hat, dürfte ihr Unternehmen bei der Neuauflage im nächsten Jahr ebenfalls wieder bei der Messe mitmachen.

Badewanne (230 Liter) ist in zehn Minuten gefüllt

Gasbrennwertgeräte liegen weiterhin voll im Trend, auch bei Sanitär- und Heizungsbaumeister Ingo Weise aus Dotzlar.

Diese Geräte bestehen aus einer Gasbrennwerttherme mit einem Warmwasser-Wärmetauscher und zusätzlich einem Schichtenspeicher in Modulbauweise. Eine Badewanne mit einer Füllmenge von 230 Litern ist so in zehn Minuten mit 40 Grad warmen Wasser gefüllt.

Erfolgreich war die Leistungsschau auch für die Stadt Bad Berleburg. „In Sachen Baugebiet Sengelsberg hatten wir drei Nachfragen und zusätzlich noch eine sehr konkrete“, freute sich Manuel Spies von der Stabsstelle Tourismus und Wirtschaftsförderung. Auf den Immobilienexperten wartet allerdings noch einige Arbeit, denn von den insgesamt 50 Bauplätzen sind noch 30 zu haben. Allerdings geht es am Sengelsberg mit großen Schritten voran.

Virtuelle Besichtigungen

In Sachen Immobilien – ob Neubau oder Altbau – ist im Bereich Wittgenstein kein Trend auszumachen. Das sagt Maik Beuter vom Immobiliencenter der Sparkasse Wittgenstein, der sich ebenfalls am Samstag über den Besucheransturm freute. In den nächsten Jahren könne allerdings dank Firmen wie dem Weimarer Unternehmen EXquadrat GmbH & Co. KG um Thomas Menn ein neuer Trend entstehen – das virtuelle Besichtigen von Gebäuden und Grundstücken.

Das wäre vor allem für auswärtige Interessierte eine große Zeitersparnis. Menn verfügt über einen Software gestützten 3D-Laser, der auch in der Lage ist, 360-Grad-Rundumansichten zu erstellen. Die Experten von EXquadrat sind bereits schon jetzt in der Lage, Immobilien multimedial zu präsentieren. Durch die lasergestützte Erfassung von Grundrissen können deshalb auch Wohnflächen kontrolliert und dokumentiert werden.

Maik Beuter und sein Team setzen natürlich weiter auf die persönliche Beratung der Kunden vor Ort, auf das noch in der Entwicklung befindliche virtuelle Besichtigen von Immobilien werde man sich aber entsprechend vorbereiten.