Bad Berleburg. .

Der Einkauf im Verbrauchermarkt ist erledigt, der Korb voll. Kunden ohne eigenes Fahrzeug müssen nun einige Kilos tragen – im schlimmsten Fall aus der Unterstadt hinauf zum Sengelsberg, zum Burgfeld oder ins Berliner Viertel. Wer kann, nimmt ein Taxi, wer nicht muss schleppen. Oder in einen Stadtbus steigen, den sich „etliche Menschen bei uns so sehr wünschen“, wie Ortsvorsteherin Ulla Belz aus vielen Gesprächen weiß: „Vor allem ältere Bürger beklagen weite Wege zum Einkaufen oder zu Ärzten und auch zu Veranstaltungen. Toll wäre eine Linie, die auch Randgebiete in der Stadt bedient, die nicht so gut angebunden sind.“

Bürgerbus endgültig gescheitert

Planungen in diese Richtung sind begonnen worden, als in 2015 das Projekt „Bürgerbus für Bad Berleburg“ endgültig gescheitert war. Nun trägt das Projekt den Namen „Lokallinie 190“. Sie ist als Ringverkehr konzipiert, die Regina Linde, Pressesprecherin der Stadt Bad Berleburg im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. Demnach dient dieser Lokalbus der innerstädtischen Erschließung. Linde: „Start des Ringverkehrs ist am Bahnhof, von dort geht es Richtung Friedhof, über den Sengelsberg zu den Kliniken, durch die Oberstadt zurück zum zentralen Omnibusbahnhof“. Außerdem, so Linde, sollen das Krankenhaus, die Grundschulen Schüllar-Wemlighausen und Burgfeld sowie das Schulzentrum am Stöppel eingebunden werden.

Nur eine Planungsgrundlage

Das Ganze sei momentan noch nicht mehr als eine Planungsgrundlage, betont Regina Linde. Sie erinnert auch daran, dass die Anbindung der Oberstadt „seit Jahren von Helios für die Kliniken“ gewünscht werde. Dann hätten auch in der Bewegung eingeschränkte Patienten der Reha-Kliniken Gelegenheit, in die Innenstadt und zurück in die Häuser zu kommen.

Gleichzeitig formuliert die Pressesprecherin, dass die Stadtverwaltung für den Lokalbus gern schon ab dem kommenden Sommer einen Markttest durchführen möchte, wie es zur Zeit mit der Schnellbuslinie zwischen Bad Berleburg und Bad Laasphe praktiziert wird. Dann könnte diese Verbindung bereits im Nahverkehrsplan 2016 aufgenommen werden.

Das sieht jedoch Thomas Frank, Teilnetzmanager Südwestfalen der DB Regio Bus, kritisch: „Wenn uns die Stadt Bad Berleburg sagt, wie solch ein Markttest finanziert werden soll, können wir darüber reden“. In der Nahverkehrsplanung, so Frank, sei der Ausbau der Lokallinie 190 für die ÖPNV-Beratungen in 2017 vorgesehen; eine Umsetzung könnte dann erst ein Jahr später erfolgen.

Dennoch: Die politischen Gremien in Bad Berleburg werden die Thematik zeitnah beraten.