Bad Berleburg. Falk Heinrichs kam, um Danke zu sagen. Seinen Besuch beim Runden Tisch zur Flüchtlingsunterkunft in Bad Berleburg nutzte der heimische SPD-Landtagsabgeordnete einerseits, „um zu schauen, wo der Schuh drückt“ und um andererseits ein positives Fazit zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Falk Heinrichs kam, um Danke zu sagen. Seinen Besuch beim Runden Tisch zur Flüchtlingsunterkunft in Bad Berleburg nutzte der heimische SPD-Landtagsabgeordnete einerseits, „um zu schauen, wo der Schuh drückt“ und um andererseits ein positives Fazit zu ziehen und einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Unterschiede zu Rheinland-Pfalz

2012 seien 2000 Flüchtlinge nach NRW gekommen, 2016 seien es über 200 000, so der Landtagsabgeordnete. Inzwischen habe das Land NRW 70 000 Plätze in Unterbringungseinrichtungen geschaffen, eine Leistung, von der Heinrichs vor Jahren nicht geglaubt hatte, dass sie zu schaffen sei.

Bad Berleburg, das hob der Politiker aus dem siegerländischen Burbach hervor, hat „Standards für Nordrhein-Westfalen“ gesetzt. Hier sei die erste Erstaufnahmeeinrichtung neuen Typs im Land entstanden. Sie zeichne sich durch die direkte Verbindung mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus. Kurze Wege sind ein Stichwort.

Heinrichs, der in seiner Heimatgemeinde mit der ehemaligen Siegerlandkaserne ebenfalls eine vergleichbare Einrichtung vor der Haustür hat, glaubt, dass NRW mit seinen vergleichsweise kleinen Einrichtungen von maximal mehreren hundert Bewohnern auf dem richtigen Weg sei. In Rheinland-Pfalz – zum Beispiel am Stegskopf bei Burbach – laufen die Planungen anders, dort könnten möglicherweise mehrer tausend Menschen untergebracht werden, die dann aber zur Registrierung bis nach Koblenz gefahren werden müssten.

Essen und Mönchengladbach am Zug

Außerdem betonte der SPD-Politiker, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein mit zwei Erstaufnahmeeinrichtungen (EAEs) in Bad Berleburg und Burbach sowie einer künftigen Zentralen Unterbringungseinrichtung in Bad Laasphe landesweit eine Vorreiterrolle eingenommen habe. Die größte Last hat Westfalen getragen. Immerhin gibt es in ganz NRW nur sechs EAEs (neben Bad Berleburg und Burbach zwei in Dortmund, eine in Bielefeld und eine in Unna-Massen). „Jetzt ist das Rheinland in der Pflicht“, so Heinrichs. In Essen und Mönchengladbach entstehen bald weitere EAEs.

Dass Bad Berleburg aber über seinen Vorbildcharakter weitere wichtige Aufgaben erfüllt, machte Bürgermeister Bernd Fuhrmann deutlich. So hat die Bezirksregierung als Betreiber der Einrichtungen in Bad Berleburg eine Verwaltung mit sieben Mitarbeitern eingerichtet, die von der ehemaligen Klinik am Spielacker aus insgesamt 2850 Betten in insgesamt acht Unterkünften verwaltet.