Bad Laasphe/Bad Berleburg.
Die Kritiker der Asyl- und Flüchtlingspraxis werden es nicht gern hören, aber momentan läuft die Zusammenarbeit zwischen dem Team der Notunterkunft in der früheren Schlossbergklinik, den ehrenamtlichen Helfern und der Stadt Bad Laasphe reibungslos. Mehr noch: Für die Kreispolizeibehörde konnte der Erste Hauptkommissar Bernd Dickel melden, dass es seit Jahresbeginn in Bad Laasphe und Bad Berleburg keinerlei Straftaten von Flüchtlingen außerhalb der Flüchtlingsunterbringungen gegeben hat. Einen einzigen Vorfall hatte es in der Laaspher Unterkunft gegeben. Hintergrund war hier ein Familienstreit in der Schlossbergklinik. Ansonsten herrscht Ruhe.
Und auch dafür gibt es eine plausible Erklärung, wie beim Runden Tisch für die Flüchtlingsunterkunft am Mittwochabend im Bad Laaspher Rathaus zu erfahren war. Sowohl die Bad Laaspher als auch die Bad Berleburger Unterkunft sind nicht voll belegt und in beiden sind laut Polizei überwiegend Familien untergebracht.
Hauptsächlich Syrer und Iraker
Amtliche Zahlen für Bad Laasphe nannte Volker Kohlberger: Genau 200 Flüchtlinge beherbergt die für maximal 350 Personen ausgelegte Notunterkunft in der Schlossbergklinik aktuell. Davon sind 116 aus Syrien, 74 sind Iraker, sieben Afghanen und drei Ägypter. 33 Prozent sind unter 15 Jahren alt.
„Für Bad Laasphe können wir nur sagen, es läuft rund, was die Einrichtung angeht und auch was die zugewiesenen Flüchtlinge angeht“, bilanzierte auch Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann. Er lobte ausdrücklich das Engagement der ehrenamtlichen Kräfte in der Flüchtlingsarbeit und die gute Kommunikation aller Stellen untereinander. Außerdem sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg von der Notaufnahme zur Erstaufnahmeeinrichtung gemacht, weil die Bauanträge für die Umnutzung von einer Klinik hin zur Flüchtlingsunterkunft fast fertig seien.
Viel Positives hatten auch die Einrichtungsleiterin Mireille Samaras (DRK) und die hauptamtliche Koordinatorin für das Ehrenamt, Regina Stockmann, zu berichten. Der TV Laasphe bietet für Kinder und Jugendliche zweimal monatlich Turnstunden an. In der Grundschulküche in der Kernstadt finden nachmittags regelmäßig Koch- und Backveranstaltungen mit ehrenamtlichen Helfern statt. In der klinikeigenen Turnhalle können die Erwachsenen Fußball spielen oder Gymnastikkurse machen. Außerdem finden jetzt täglich Deutschkurse mit hauptamtlichen Lehrkräften statt. Viele Flüchtlinge versuchten fröhlich, diese neuen Sprachkenntnisse auch sofort zu nutzen, so Stockmann.