Rinthe. .
Die Bewohner von Rinthe machen ernst – und verwandeln ihr Dorfgemeinschaftshaus jetzt nach und nach in ein Schmuckstück. Soviel lässt sich jetzt schon sagen, betrachtet man sich den Fortschritt der Bauarbeiten in der ehemaligen Lehrerwohnung der alten Schule von 1899. Deren Räume im Erdgeschoss sollen künftig dazu gehören – umgebaut zu einer großen Küche und einer modernen Toiletten-Anlage. Damit nimmt das Pilot-Projekt für andere Gemeinschaftshäuser im Stadtgebiet weiter Formen an.
Saal und Toiletten auf einer Ebene
Rückblende: Mitte Oktober hatten die Rinther ganz offiziell in einem Vertrag mit der Stadt Bad Berleburg als Eigentümer des Gebäudes besiegelt, dass sie hier künftig die Bewirtschaftung übernehmen. Zum Start packt die Dorfgemeinschaft nun tatkräftig an, um die eigene gute Stube in der früheren Volksschule so zu erweitern, dass Saal und Nebenräume, insbesondere die Toiletten auf einer Ebene liegen.
Momentan arbeiten Reiner Knebel und Heinz-Georg Bald daran, Boden, Wand und Decke in den neu zugeschnittenen Räumen so vorzubereiten, dass zum Beispiel in der nächsten oder übernächsten Woche der Fliesenleger kommen kann. Die neuen Trennwände zwischen Herren-, Behinderten- und Damen-WC machen viel Arbeit. Eine Lage Gipskarton, aber nicht ohne eine Lage OSB-Platten dahinter – „zur Stabilisierung“, erläutert Bald. Er und Knebel wissen, wovon sie sprechen, kennen sich als Maurer auf dem Bau aus. Schließlich müssen ja auch die Waschbecken an der Wand Halt finden. Oder der neue Wickeltisch – ein besonderer Service für die Mütter oder Väter unter den künftigen Gästen im Gemeinschaftshaus.
Etwa 470 Arbeitsstunden allein in den letzten drei Monaten habe man bereits als Eigenleistung investiert, berichtet Ortsvorsteher Stabel. Kein Wunder: Seit November „sind wir hier mit sieben, acht Leuten an jedem Wochenende“, berichtet Reiner Knebel. Und das sieht man auch, zum Beispiel in der künftigen Küche: Die Wände sind blank bis aufs Mauerwerk, der alte Fußboden und unerwünschte Zwischenwände verschwunden. Alles gut vorbereitet, wenn jetzt erst einmal die neuen Leitungen für Strom, Wasser und Heizung verlegt werden.
Im Moment schöpft der federführende Heimatverein in Rinthe noch aus einem städtischen Budget von rund 15 000 Euro. „Danach sind wir dann als Rinther gefordert“, sagt der Ortsvorsteher. Und zwar sowohl aktiv bei den laufenden Bauarbeiten als auch finanziell mit Spenden. Denn mit bis zu 30 000 Euro, so schätzt Stabel, werden die Umbau-Kosten deutlich über besagtes Budget der Stadt hinausgehen.
Etappenziel für Mai angepeilt
Das Ziel, schon Ende Januar ziemlich weit mit dem Umbau zu sein, ist aber wohl nicht zu halten. „Wir denken jetzt, dass wir bis zum Maibaum-Aufstellen mindestens einmal die neuen Toiletten in Betrieb haben“, sagt Stabel.