Erndtebrück/Bad Laasphe. . Ein Nutzungskonzept für die Räume an der Erndtebrücker Struthstraße sind in Arbeit. Derweil nimmt das DRK den Standort seiner Wache Bad Laasphe ins Visier.

Noch steht sie fast leer, die frühere Rettungswache des DRK an der Struthstraße mitten im Erndtebrücker Kernort. Bereits im vergangenen Herbst waren Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge in einen Neubau an der Erndtebrücker Straße in Womelsdorf umgezogen – seitdem ist die künftige Nutzung der Garagen und Räume unklar. Allerdings hat der Kreis Siegen-Wittgenstein als bisheriger Eigentümer von etwa zwei Dritteln des Gebäudekomplexes dafür einen Käufer gefunden: die Erndtebrücker Firma Berge Bau. Sie hatte 2015 auch die neue Womelsdorfer Wache gebaut – und als Investor für 30 Jahre an den Kreis vermietet.

Für den alten Standort der Wache mache man sich derzeit Gedanken über das künftige Nutzungskonzept, so Berge-Bau-Geschäftsführer Eckehard Hof im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Aufenthalts- und Ruheräume ließen sich theoretisch in eine schöne Wohnung verwandeln – doch da habe sich das Unternehmen überhaupt noch nicht festgelegt. Mit dem Erndtebrücker Ortsverein des DRK, dem der andere Teil des Gebäudes gehört, stehe man in engstem Kontakt, so Hof. So nutze das Rote Kreuz bereits eine der ansonsten leeren Garagen der früheren Rettungswache – und werde das auch in Zukunft tun können.

1991: Alter Bahnhof wird zur neuen Rettungswache

Der alte Bahnhof Friedrichs­hütte in Bad Laasphe wurde 1989/1990 umgebaut und am 1. April 1991 als DRK-Rettungswache in Betrieb genommen.

Untergebracht sind hier ein Rettungswagen (RTW) und ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) sowie tagsüber ein Krankentransportwagen (KTW).

Für den eigenen großen Rettungswagen sei der Wechsel in die etwas höheren Garagen ideal, so Norbert Bleischwitz, Vorsitzender des Ortsvereins. Und einen weiteren Stellplatz könne man gut für das Katastrophenschutz-Fahrzeug samt Hänger brauchen. Bislang seien die Verhältnisse in den drei eigenen der insgesamt sechs Garagen auf dem Gelände doch etwas beengt gewesen, schildert Blei­schwitz die Situation.

Klar ist jedenfalls: Der Ortsverein wird seine Räume im Gebäude weiterhin uneingeschränkt nutzen und dank des neuen Nachbarn Berge Bau sogar noch mehr Platz haben. Das freut auch Rüdiger Schmidt, beim DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein für den Bereich Rettungsdienst/Krankentransport zuständig. Zugleich fällt seine Zwischenbilanz nach dem Umzug der DRK-Rettungswache Richtung Womelsdorf durchweg positiv aus: Die modernen Räume am neuen Ort samt Ausstattung seien gegenüber denen an der Struthstraße „ein Quantensprung“, die Einsatzkräfte dort sehr zufrieden. Hinzu komme, dass man an bisher problematischen „Ecken“ des Einzugsgebietes wie etwa Aue-Wingeshausen oder Berghausen in Notfällen nun deutlich innerhalb der vorgegebenen Zeit von maximal zehn Minuten präsent sei. Kurzum: „Wir haben hier 99,9 Prozent unserer Ziele erreicht“, so Schmidt.

Bad Laasphe: Neubau sollte Ziel sein

Den Fokus werde das DRK in Wittgenstein jetzt auf die beiden anderen Rettungswachen in Bad Berleburg und in Bad Laasphe legen, kündigt Schmidt an. Insbesondere am Laaspher Standort im alten Bahnhof Friedrichshütte sei doch „alles sehr beengt“, die Fahrzeughalle sehr klein. Sicher: Das Gebäude an sich, das ebenfalls dem Kreis gehört, sei zwar „in einem gut renovierten Zustand“, so Schmidt, entspreche aber im Grunde nicht den räumlichen Anforderungen.

Hier wolle das DRK „2016 in die Planungsphase gehen“ und gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein nach Alternativen suchen. Eine Erweiterung des alten Bahnhofs sei eher nicht denkbar, meint Schmidt, weil das Gebäude unter Denkmalschutz stehe. Sinnvoll werde wohl auch hier wie in Erndtebrück vielmehr ein kompletter Neubau sein.