Aue-Wingeshausen. . Der Umbau am Bahnübergang „Zum Heilbach“ soll erst 2017 beginnen. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro.

Bei einer Bürgerversammlung am 11. Juni im Bürgerhaus Aue kündigten es die Planer der Deutsche Bahn Netz AG an: Die Umbau-Arbeiten für den total verbauten Bahnübergang „Zum Heilbach“ beginnen frühestens 2017. Erst nach einer sorgfältigen Planungsphase 2016 könne dann Schluss gemacht werden mit Autos und vor allem Lkw, die hier nicht selten mit dem Fahrgestell auf dem Asphalt aufsetzen – weil die Fahrbahn einfach zu steil ist.

Sicher: Der Termin für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten und hoffentlich auch ihr endgültiges Ende nach etwa sechs Wochen sei großzügig gesteckt, so Horst-Günter Linde aus Bad Berleburg, 2. Vorsitzender des Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen – aber: Die Bahn habe aus ihren Fehlern in Aue gelernt und sei mit 2017 auf der sicheren Seite. Hoffentlich, so Linde – denn sollten sich die Arbeiten noch weiter verschieben, fürchtet er, könne man das den Bürgern nicht nur im Doppelort wohl kaum mehr vermitteln.

„Gedenktafel“ steht seit Mai

Bereits seit über drei Jahren ist der Übergang, der 2012 mit moderner Technik ausgerüstet werden sollte, eine Art Dauer-Baustelle, allerdings ohne nennenswerten Baufortschritt. Immerhin: Seit Anfang Februar hat der Bahnübergang auch montierte Schranken. Nach anfänglichen Kinderkrankheiten bei der Technik schließen sich diese auch – allerdings nur, wenn der Zugführer zuvor anhält und einen Kontakt auslöst. Wieder nur ein Provisorium.

Seit Mai erinnert eine Art Gedenktafel an exakt „3 Jahre Baustelle Bahnübergang Aue“. Aufgestellt hat sie Kfz-Meister Detlev Moszicke, der Autohaus und Werkstatt im Industriegebiet hinter dem Schranken betreibt. Die Situation am Heilbach sei „letztendlich eine Lächerlichkeit“, sagt er. Und: „Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen.“ Eine komplette Überplanung – „das hat doch alles wieder ein Vermögen gekostet“, ärgert sich Moszicke. Er fürchtet wie viele andere Anlieger, dass es auch mit den neuen Plänen am Ende Probleme geben wird. Etwa dann, wenn Kanalisation und Versorgungsleitungen unter der Straße im Grunde tiefergelegt werden müssen.

Baukosten: rund eine Million Euro

Als die neuen Planungen im Bürgerhaus des Dorfes vorgestellt werden, entschuldigt sich Bahn-Anlagenplaner Jürgen Akkermann mehrmals bei seinen rund 25 Zuhörern – für die mittlerweile jahrelangen „Unannehmlichkeiten“.

Laut Horst-Günter Linde vom Arbeitskreis Schienenverkehr belaufen sich die Kosten mittlerweile auf rund eine Million Euro. Und die werden sich die Bahn, das Land NRW als Baulastträger der nahen Landstraße 553 (Hauptstraße) und die Stadt Bad Berleburg am Ende irgendwie teilen müssen. Wobei die Stadt darauf achten will, dass sie keine Kosten für die verkorkste erste Planung mitfinanziert.

Vielleicht gebe es 2016 ja noch eine Überraschung, sinniert Horst-Günter Linde – und die Bauarbeiten in Aue beginnen womöglich doch früher, wenn die Bahn ohnehin schon den Bahnhof Erndtebrück modernisiert und drei Bahnübergänge in Feudingen. „Das wäre natürlich toll“, so Linde.