Erndtebrück. . Es war das erste Begegnungsfest dieser Art, das die Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Erndtebrück für Erndtebrücker und Flüchtlinge organisiert hatte. Und selbst die Organisatoren staunten, wieviele Gäste am Freitagnachmittag den Weg ins Jugendheim an der Siegener Straße gefunden hatten.
Es war das erste Begegnungsfest dieser Art, das die Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Erndtebrück für Erndtebrücker und Flüchtlinge organisiert hatte. Und selbst die Organisatoren staunten, wieviele Gäste am Freitagnachmittag den Weg ins Jugendheim an der Siegener Straße gefunden hatten. Ein wunderbares Gewusel zwischen Kuchenbuffet und Spielzeug-Tisch für die Kinder. Auch Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau schaute auf einen Sprung vorbei – und freute sich über die enorme Resonanz.
Familien wollen Paten werden
„Barrieren und Vorurteile zwischen der Bevölkerung und den Asylsuchenden ab- und eine Verständigungskultur aufzubauen“ – das hatte sich das Team der Flüchtlingshilfe um Irmlind Laues mit diesem Nachmittag vorgenommen. Aber diese Botschaft scheint in der Bevölkerung bereits angekommen zu sein, denn: „Es kommen jetzt aus Erndtebrücker Familien vermehrt Anfragen für Patenschaften“, berichtet Laues. Um hier den direkten Kontakt herzustellen – „auch dazu soll der heutige Tag dienen“, so Laues weiter.
Bürgerinitiative mit derzeit 20 Helfern aktiv
Momentan kümmern sich die fast 20 Helferinnen und Helfer der „Bürgerinitiative Flüchtlingshilfe Erndtebrück“ um rund 120 Flüchtlinge in der Edergemeinde.
Wer die Initiative noch tatkräftig unterstützen möchte, ist laut Irmlind Laues vom Helfer-Team nach wie vor herzlich willkommen.
Unterdessen läuft ein besonderes Angebot der Flüchtlingshilfe sehr gut: die Deutsch-Kurse in den Räumen der Erndtebrücker Hauptschule. Weil die Nachfrage hier gewachsen sei, so der Sprecher der Flüchtlingshilfe, Horst Zepp, habe man kurzerhand donnerstagabends noch einen neuen, dritten Kurs eingerichtet. Vor allem für die zum Teil gut gebildeten Syrer und die Afghanen unter den Flüchtlingen seien diese Kurse „das Allerwichtigste“, betont Irmlind Laues. Sehr oft sei gerade bei diesen Menschen das Ziel: „Ich will studieren.“
Seit einiger Zeit begleiten Mitglieder der Bürgerinitiative die Flüchtlinge zur Ausländerbehörde in Siegen, denn: Ohne die Begleitung spielten sich in den Amtsstuben immer wieder „unschöne Gespräche“ ab, kritisiert Horst Zepp. Er fordert deshalb von den Behörden-Mitarbeitern mehr Menschlichkeit und Verständnis für die besondere Situation der Flüchtlinge.
Beim Fest hatten die Besucher neben viel guter Laune Kuchen oder kalte Speisen für das große Buffet mitgebracht. So entstand eine große Vielfalt an Leckereien für alle Gäste im Saal.
An die Flüchtlingskinder gedacht hatte Janet Dörnbach-Lueks von der Gemeindebücherei – und Lesestart-Taschen für die jüngeren Flüchtlingskinder sowie Bücher für die etwas Größeren mitgebracht.
Polizei möchte Kontakte knüpfen
Ebenfalls unter den Gästen: Hauptkommissar Uwe Weinhold von der Polizei Siegen-Wittgenstein. Seine Mission: „Netzwerke knüpfen – auch, um der muslimischen Bevölkerung Ängste zu nehmen“, erläutert der Kontaktbeamte „Muslimische Institutionen“ (KMI). In den Moscheen des Siegerlandes ist Weinhold schon bekannt, aber in Wittgenstein sucht er die Kontakte zu seiner Zielgruppe noch.