Aue-Wingeshausen. . Das Erndtebrücker Ärzte-Team zuversichtlich. Die medizinischen Geräte kommen noch diese Woche. Und die Politiker des Bad Berleburger Gesundheitsausschusses durften schon am Montagabend einen Blick ins Innere werfen.
Ganz fertig sind sie noch nicht, die Räume der neuen Arztpraxis an der Alten Landstraße in Wingeshausen. Aber Dr. Annia Röhl vom Erndtebrücker Ärzte-Team ist zuversichtlich: „Die Eröffnung ist wie geplant am nächsten Montag, 8 Uhr.“ Gestern Abend durften schon einmal die Politiker des Bad Berleburger Gesundheitsausschusses einen Blick ins Innere werfen. Und sie erfuhren auch, wie Röhl und ihr Team-Kollege Dr. Oliver Haas Hausarzt-Nachwuchs für die Region begeistern wollen.
Schön, dass „der Hausarzt wieder da“ sei, freute sich Ausschuss-Vorsitzender Dietmar Beuter, selbst ein Wingeshäuser. Endlich wieder seit dem Abschied des Vorgängers Ende 2014. Sicher: Die medizinischen Geräte fehlen noch, auch der Computer im Sprechzimmer, aber: „Das klappt alles noch in dieser Woche“, ist Annia Röhl überzeugt – da habe man neulich in der zweiten neu eröffneten Filialpraxis Bödefeld schon gute Erfahrungen gemacht. Und für die Filiale Wingeshausen arbeite man ja mit denselben Firmen zusammen. Das müsse einfach klappen – auch, wenn ab sofort „jeder Tag durchgetaktet“ sei. Auf das Ergebnis dürfen die Patienten gespannt sein.
Sprechstunde montags bis freitags
Aber auch für den Start am 16. November sieht Röhl kaum Probleme: Alle Mitarbeiter seien bereits in die jene Computer-Programme eingearbeitet, die künftig in allen drei Praxen des Teams verwendet werden. Und die meisten Patienten, die demnächst kommen, seien ohnehin schon alte Bekannte.
Die Praxis werde übrigens von montags bis freitags täglich geöffnet sein, kündigt Röhl an – mindestens vor- oder nachmittags. Und: „Wer ,seinen’ Arzt sehen will, der kann ihn sehen.“ Im Klartext: Das Ärzte-Team aus Erndtebrück wechselt sich bei den Sprechstunden vor Ort ab. Die meiste Zeit wird sich aber wohl Röhls Kollegin Dr. Christina Spangenberg um die Patienten in Doppelort kümmern. Neu im nun vierköpfigen Ärzte-Team ist übrigens Dr. Claudia Lach als Weiterbildungsassistentin, einigen Berleburgern vielleicht als Notärztin bekannt.
Typische Landarzt-Praxis stirbt aus
Die typische Landarzt-Praxis stirbt aus – davon ist Dr. Oliver Haas überzeugt. Denn unter den heutigen Medizin-Studierenden finde sich wohl kaum noch jemand, der später als Hausarzt allein ein finanzielles Risiko trage und außerdem ein Mediziner sei, „der nur noch für seine Patienten lebt“. Außerdem seien laut einer Umfrage Orte unter 5000 Einwohnern ein Tabu, „ein absolutes No Go“ für den Ärzte-Nachwuchs. Es sei denn, er komme beispielsweise ohnehin aus der Region. Solchen künftigen Kollegen möglichst schon in ihrem Praktikum die Vorzüge etwa bei der Arbeit im Team einer Gemeinschaftspraxis zu vermitteln, so Haas, sei goldrichtig.