Leimstruth. . Das interkommunale Industriepark Wittgenstein auf der Leimstruth wird derzeit um ein interessantes Angebot reicher: Mercedes Müller mit Kundschaft in ganz Wittgenstein und bis hinein ins Siegerland investiert „Am Gäuseberg“ derzeit rund zwei Millionen Euro.

Das Autohaus Mercedes Müller, bislang in Bad Berleburg und Erndtebrück vertreten, kommt in den Industriepark Wittgenstein bei Schameder – jedenfalls mit dem kompletten Pkw-Verkauf aus beiden Standorten, der Freien Werkstatt und der AVL-Autovermietung. In den Um- und Ausbau des bisherigen Fachmarktes „Holz-Spezi“, Am Gäuseberg 2, gleich gegenüber dem Pelletwerk, investiert Geschäftsführer Klaus Löcker derzeit insgesamt rund zwei Millionen Euro. Der Clou: Auf dem Gelände wird es bald auch eine Waschanlage geben – und zwar nicht nur für Kunden des Hauses.

Gebäude-Volumen gewachsen

Was erhofft sich Löcker insgesamt von dem neuen Standort? „Wir können unsere Neu- und Gebrauchtwagen jetzt zentraler und in einem größeren Rahmen anbieten“, so der Geschäftsführer. Die Verkaufsfläche wachse – und damit die Auswahl für die Kunden. Die kommen aus ganz Wittgenstein, aber beispielsweise auch aus Netphen, Hilchenbach oder sogar Siegen – „zum Teil schon seit über 20 Jahren“, weiß Löcker. Übrigens: „Unsere Kunden brauchen keine Angst vor weiten Fahrten zu haben, wenn ihr Wagen einmal in die Werkstatt muss“, betont Löcker – denn auch vom neuen Standort Leim­struth aus werde es einen Hol- und Bring-Service geben.

46 Mitarbeiter und acht Auszubildende im Betrieb

Ansprechpartner am neuen Standort auf der Leimstruth werden Geschäftsführer Klaus Löcker und seine Ehefrau Heike sein, aber auch „unsere bekannten Pkw-Meister aus Berleburg und Erndtebrück“, versichert der Geschäftsführer.

46 Mitarbeiter hat das Autohaus insgesamt, 20 davon werden demnächst auf der Leimstruth aktiv.

Derzeit lernen bei Mercedes Müller acht Auszubildende für ihre künftigen Berufe als Mechatroniker oder Automobil-Kauffrau.

Mit einer Tradition, die bis 1903 zurückreicht, ist das Familienunternehmen mittlerweile in der vierten Generation, so Löcker.

Die Freie Werkstatt „Auto Check AC“ für sämtliche Auto-Marken ist nicht neu, aber erfolgreich: „Das haben wir jetzt schon seit zehn Jahren“, so Löcker – „und es wird sehr gut angenommen“.

Wer den früheren Holz-Fachmarkt an Ort und Stelle kennt, wird feststellen: Das Gebäude-Volumen auf dem Gelände ist inzwischen deutlich gewachsen. „Von dem alten Markt ist im Grunde nur die Bodenplatte und das Dach übriggeblieben“, erklärt Löcker. Hier sollen der Verkauf und die Büros des Autohauses einziehen. „Im Januar haben wir den Bauantrag gestellt und mussten bis Juli auf die Genehmigung warten“, berichtet Löcker.

Trotz des Winter-Wetters mitten im Herbst gehen die Bauarbeiten weiter – zum Beispiel mit dem Innenausbau. „Wir sind im Zeitplan“, berichtet Löcker. Für Ende Oktober erwartet er die gläserne Außenfassade, während schon nächste Woche der Beton-Boden in der Werkstatt gegossen wird und die Elektriker an der Reihe sind. Solarzellen auf dem Dach soll künftig Strom produzieren – und eine moderne, vollbiologische Anlage zur Wasser-Aufbereitung laut Löcker rund 70 Prozent Wasser sparen. Mit Blick auf die geplante Waschanlage sicherlich eine sinnvolle Investition.

Auf der Baustelle sind „ausschließlich heimische Unternehmen“ aktiv, betont Klaus Löcker. „Das war uns ganz wichtig.“ Als Generalunternehmer fungiert Berge Bau aus Erndtebrück.

Interessenten für die Herrenwiese

Aber der Geschäftsführer legt auch selbst Hand an: Mit der Hilfe „verpflichteter Fußballer vom FC Benfe“ hat er alte Pflastersteine auf dem Gelände ver- und die komplette alte Gebäudefassade ausgebaut.

Löcker geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass bis Mitte oder Ende Februar 2016 alles fertig ist. Schließlich ist die Eröffnung für Anfang März geplant – pünktlich zur großen Handwerksmesse am 12. und 13. März im Industriepark. „Dazu werden wir uns noch einige Attraktionen einfallen lassen.“

Und was passiert an den bisherigen Standorten? An der Weiherstraße in Erndtebrück wird laut Löcker „ein reiner Transporter- und Nutzfahrzeuge-Betrieb erhalten bleiben“. Auf dem Gelände in der Bad Berleburger Herrenwiese wird der TÜV bleiben, so Löcker. Und für die demnächst frei werdenden Flächen und Räume des Autohauses gebe es schon Miet-Interessenten. Aus welcher Branche? Das möchte Löcker noch nicht verraten, weil die Verhandlungen noch im Gange seien. Nur soviel: „Es wird jedenfalls kein Autohaus sein.“