Bad Laasphe. .

Die Zeit der Zwangsversteigerungen im Fall der leerstehenden Diskothek Connection in Bad Laasphe scheint vorbei zu sein. Nach Informationen dieser Zeitung ist die Hypothekenbank Frankfurt als Hauptgläuber der Auffassung, bei einem freihändigen Verkauf mehr Geld für das Objekt erzielen zu können. Die Frankfurter Zentrale verweist im Gespräch auf das Kölner Sub-Unternehmen Servicing Advisors, deren Frankfurter Mitarbeiter Wolfhart Böhme deutlich macht: „Wir verhandeln mit mehreren Interessenten zu einem deutlich gehobenen Kaufpreis über einen freihändigen Verkauf. Eine erneute Versteigerung soll es nicht geben.“ Als Zeithorizont nennt Böhme einen „schnellstmöglichen Verkauf“.

Erheblicher Renovierungsbedarf

Den Käufer der Immobilie erwartet aber potenziell eine hartes Stück Arbeit. Das verriet uns ein Interessent, der sich die leerstehende Diskothek von innen angeschaut hat und dort erheblichen Renovierungsbedarf an der Bausubstanz entdeckt hat. Außerdem wohnt der bisherige Besitzer der Disco nach Informationen dieser Zeitung nach wie vor im Haus.

Bei drei vorangegangenen Zwangsversteigerungsterminen war die Immobilie nicht verkauft worden. Im ersten Versuch im August 2013 wurden die Mindestgebote gar nicht erreicht. Später dann gab ein Geschäftsmann aus dem Kreis Olpe, der dort ebenfalls eine Diskothek und eine Pizzeria betreibt, jeweils Höchstgebote von 150 000 und 156000 Euro ab. Zu wenig für die Frankfurter Hypothekenbank, die mit einem Betrag deutlich über 200 000 Euro gerechnet hatte. Der Verkehrswert der Gastroimmobilie liegt bei 450 000 Euro.

25 Jahre lang der Tanzpalast Wittgensteins

25 Jahre lang, bis zum Januar 2014, hatte die Gastronomin Marita Gliesche Wittgensteins einzige Großraumdisco als Pächterin erfolgreich betrieben, so lange, bis es wirtschaftlich einfach keinen Sinn mehr machte. Danach legten in dem Bad Laaspher Tanzpalast Discjockeys nur noch für einige Schulpartys auf. Aber auch das rechnete sich am Ende nicht, so dass Gliesche ihren Pachtvertrag mit dem Biedenkopfer Immobilieneigentümer gelöst hat. „Sie können sich vorstellen, dass mir das nicht leicht gefallen ist. Es hat mir immer viel Spaß gemacht. Aber am Ende waren die laufenden Kosten einfach höher als die Einnahmen“, begründete Gliesche diesen Schritt, der die Ära des Kornhauses beendete damals gegenüber dieser Zeitung.