Bad Laasphe. . Die Flüchtlingsunterkunft in der Bad Laaspher Schloßbergklinik bietet nun auch einen „Runden Tisch“ an. 220 Bewohner werden damit unterstützt.
Ähnlich wie die Einrichtung am Spielacker in Bad Berleburg hat jetzt auch die neue Flüchtlingsnotunterkunft in der Bad Laaspher Schloßbergklinik einen „Runden Tisch“, dessen Akteure die soziale Betreuung der derzeit rund 220 Bewohner dort unterstützen.
Federführend ist die Stadt Bad Laasphe. Rainer Schmalz, zuständiger Dezernent im Rathaus, spricht von rund 50 Akteuren inklusive Vertretern der Stadtverwaltung, die sich mit eigenem Engagement und eigenen Ideen einbringen wollen. Darunter Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst oder DLRG, aber auch Schulen, Kindertagesstätten oder die AWO.
Bad Laaspher Bürger können sich engagieren
Sachspenden für die Flüchtlinge der Schloßberg-Klinik nimmt das DRK in der Kleiderkammer, frühere Hauptschule Bad Laasphe, entgegen – und zwar immer montags, mittwochs und freitags zwischen 16 und 19 Uhr.
Alle ehrenamtlichen Aktivitäten etwa der Vereine, aber auch engagierter Einzelpersonen koordinieren Harald Hagedorn, 0171/3452531, und
Alexander Rothenpieler, 02774/9188059. Im Sozialen Netzwerk Facebook gibt’s ferner eine Gemeinschaft „Schlossbergklinik Bad Laasphe“.
Das Treffen neulich im Ratssaal sei „ein erstes Beschnuppern“ der Beteiligten gewesen, so Schmalz. Und vereinbart sei, dass der Runde Tisch nun regelmäßig tagen werde. Außerdem stehe ein Behördentermin mit der Polizei an, Stichwort „Sicherheit in der Unterkunft“. Ein Sicherheitsdienst hat die Arbeit vor Ort bereits aufgenommen. Wichtig sei jetzt eine zentrale Koordination für alle ehrenamtlichen Aktivitäten etwa der örtlichen Vereine, betont Dezernent Schmalz.
„Wir sammeln jetzt die ganzen Vorschläge“, erklärt Harald Hagedorn. Der Versicherungskaufmann und Vorsitzende des Fördervereins Altstadtfest Bad Laasphe koordiniert gemeinsam mit Alexander Rothenpieler den Kontakt der Ehrenamtlichen und der Vereine zur hauptamtlichen Leiterin der Einrichtung, Mireille Samaras. Erst kürzlich hatte dort wie berichtet der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe die Trägerschaft übernommen – während sich die Ehrenamtlichen des Bad Laaspher DRK-Ortsverbandes nun eher um die Kleiderkammer in der ehemaligen Hauptschule kümmert.
Vereine öffnen ihr Sport-Angebot
„Und diese Vorschläge bewerten wir auch so ein bisschen“, fügt Hagedorn hinzu. Denn: In der Fülle der Ideen und des Engagements sind aus Sicht Hagedorns einige Dinge jetzt besonders wichtig für die Flüchtlinge: Kleidung und soziale Kontakte.
Für das eine gibt’s die erwähnte Kleiderkammer, in der an drei Tagen in der Woche Kleiderspenden abgegeben werden können. Aber eben auch Sachspenden wie gängige Gesellschaftsspiele für die Erwachsenen – Schach, Halma, Backgammon, Mensch ärgere Dich nicht – seien gefragt, so Hagedorn. Oder Spielzeug für die Kinder. Einige örtliche Vereine wollen zum Beispiel ihr Sportangebot für die Flüchtlinge öffnen – außerdem ist ein Stricken für die Frauen in der Einrichtung angedacht.
Die Kleiderspenden aus der Hauptschule am Gennernbach werden übrigens bei Bedarf von der Notunterkunft „abgerufen“, erläutert Hagedorn. Und das funktioniere auch ganz prima. Überhaupt findet der neue Koordinator: „Wenn man überlegt, wie kurz die Einrichtung erst läuft – dann läuft sie gut.“
Einrichtung sucht Verwaltungskräfte
Für die hauptamtliche Arbeit in der Notunterkunft werden übrigens noch Mitarbeiter gesucht – vor allem Verwaltungsfachkräfte, so Einrichtungsleiterin Samaras.
In der nächsten Zeit soll die Klinik laut Bezirksregierung in Arnsberg baulich so verändert werden, dass hier bis zu 500 Flüchtlinge wohnen können – auch durch zusätzliche Fluchtwege im Brandfall. Allerdings gibt es dazu noch keine Genehmigungen des Kreis-Baubehörde und noch kein Brandschutz-Konzept, so dass derzeit viele Räume in dem Gebäude ungenutzt bleiben. 2016 könnte die Unterkunft zur Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) werden.