Berghausen.

Die Berghäuser Firma SCS Stahlschmidt Cable Systems geht in die Offensive. Konkret geht es um die Ausweitung der Ausbildung und die Sicherung des Fachkräftebedarfs der kommenden Jahre. Außerdem wurden auch vier Stellen für Projekte mit Anwendungstechnikern besetzt. Im Bereich der technischen Entwicklung - beispielsweise mit Partnern aus der Automobilindustrie wie VW oder BMW - will der Hersteller von mechanischen Entriegelungssystemen seinen Wachstumskurs stärken, den das frühere Familienunternehmen im August nach seinem Verkauf an die Hamburger Beteiligungsgesellschaft Peter Möhrle-Holding eingeschlagen hat.

Anbindung an ERA-Tarifsystem

Die neuen Auszubildenden der SCS Stahlschmidt Cable Systems in Berghausen mit Personalleiterin Maike Steinhanses (rechts).
Die neuen Auszubildenden der SCS Stahlschmidt Cable Systems in Berghausen mit Personalleiterin Maike Steinhanses (rechts). © WP

Im Gespräch mit dieser Zeitung erläutern Geschäftsführer Reinhold Klein und die Personal- und Ausbildungsleiterin Maike Steinhanses wohin die Reise des Traditionsunternehmens gehen soll: „Wir haben unsere Ausbildungsquote von sechs auf zehn Prozent erhöht“, erläutert Steinhanses. Schon in diesem Jahr hat das Unternehmen drei angehende Kaufleute eingestellt und 16 gewerbliche Ausbildungsplätze besetzt. Das sind 19 Auszubildende insgesamt, denen das Unternehmen auf jeden Fall eine Perspektive bieten will. Hintergrund sind laut Reinhold Klein „nicht nur ein steigender Personalbedarf in Zukunft, sondern auch das ausscheiden langjähriger Mitarbeiter“. Und Maike Steinhanses ergänzt: „Wir haben eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 17 Jahren“.

Für den Eigenbedarf

Ein Maschinen- und Anlagenführer an seiner Maschine.
Ein Maschinen- und Anlagenführer an seiner Maschine. © WP

Aber auch für die gut 1000 Beschäftigten in Deutschland ändert sich etwas, weil das Unternehmen in die ERA-Tarifbindung der Metall- und Elektroindustrie eingliedert. „Bis 2018 werden wir im Niveau bei 100 Prozent angekommen sein“, erläutert Geschäftsführer Klein. Das Lohnniveau ist im Wettbewerb um Fachkräfte ein wesentliches Argument.

Vor allem für den Eigenbedarf hat SCS die Ausbildungsmöglichkeiten erheblich vergrößert: Neben den klassischen Ausbildungsangeboten für Industriekaufleute, Fachinformatiker Systemintegration, Technische Zeichner, Industriemechaniker sowie Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik kommen neue Berufsfelder hinzu. Erstmals besetzt wurden eine Ausbildungsstelle für einen Elektrotechniker für Betriebstechnik, zwei für Maschinen- und Anlagenführer, eine für eine Fachkraft für Lagerlogistik. Hinzu kommen ein Platz für ein Duales Studium im Maschinenbau sowie ein Platz für ein Verbundstudium Kunststofftechnik, wie Maike Steinhanses erläutert. Schon jetzt ist klar, dass auch im kommenden Jahr wieder 16Ausbildungsplätze vergeben werden. Hinzu kommen noch ein paar Plätze für Schulpraktika. Neben der normalen Fluktuation im Mitarbeiterstamm soll die Ausbildungsoffensive den Personalbedarf decken, der durch das angestrebte Wachstum entsteht. Die Peter Möhrle Holding biete SCS jetzt auch die Kapitaldecke, um nicht nur in neue Maschinen, sondern auch in Personal vor allem in der Technischen Entwicklung zu investieren.