Erst eine Übung, dann der reale Einsatz: Gestern um 15.45 Uhr rückten der Löschzug I, die Löschgruppe Berghausen, die Polizei und das DRK zur Hauptstelle der Sparkasse Wittgenstein aus. Später mussten riesige Äste von der L553 zwischen Arfeld und Schwarzenau geräumt werden.

Bad Berleburg/Schwarzenau. Erst eine Übung, dann der reale Einsatz: Gestern um 15.45 Uhr rückten der Löschzug I, die Löschgruppe Berghausen, die Polizei und das DRK zur Hauptstelle der Sparkasse Wittgenstein aus. Dort wurde durch zwei Nebelkanonen im Rahmen einer Brandschutzübung Alarm ausgelöst. 150 Mitarbeiter wurden evakuiert, 31 Einsatzkräfte waren vor Ort.

Simuliert wurde ein Brandherd im Treppenhaus. Die Brandmeldeanlage funktionierte reibungslos und löste in der Sparkasse Räumungsalarm aus. Die Feuerwehrleitstelle wurde dabei ebenfalls informiert.

Azubis spielen Verletzte

Nach wenigen Minuten waren die ersten Feuerwehreinsatzkräfte vor Ort. Per Drehleiter wurden Mitarbeiter vom Balkon der dritten und fünften Etage und über das Flachdach der Schalterhalle gerettet. Zwei Auszubildende spielten Verletzte – diese mussten die Feuerwehrmänner im Keller unter starkem Rauch suchen und aus dem Gebäude evakuieren, wo eine Versorgung durch das DRK stattfand. Die Zusammenarbeit aller Gruppen verlief hervorragend, so das Fazit aller nach der Übung.

Betont wurde bei der Abschlussbesprechung auch, dass bei einem möglichen Einsatz in einem derart großen Objekt immense Ansprüche, optimale Ausbildung und Kenntnisse über die Objekte Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Sicherung von Leib und Leben seien. Alle beteiligten Gruppen haben es überaus begrüßt, dass die Sparkasse um eine derartige Übung gebeten hat.

Der Dank galt auch allen Verkehrsteilnehmern, die aufgrund der Übung ein wenig langsamer die Post- und Schulstraße passieren konnten.

Stinkefinger von Autofahrern

Noch im Verlauf der Übung wurde die Feuerwehr zu einem realen Einsatz auf der L553 zwischen Arfeld und Schwarzenau gerufen. Dort war eine dicke Baumkrone abgebrochen. Riesige Äste stürzten unvermittelt auf die Fahrbahn, die gesamte Krone einer großen Buche drohte auf die stark befahrene Straße zu fallen.

Ein Feuerwehrmann, der privat auf dieser Strecke unterwegs war und die Autofahrer bis zum Eintreffen seiner Kameraden warnen wollte, wurde für seine Hilfsbereitschaft mit Stinkefingern der Verkehrsteilnehmer belohnt. „Eigentlich musste ich hinten an der Löschwasseranlage Fotos für den Kreis anfertigen, als ich das Geräusch brechender Bäume wahrgenommen habe“, erzählt Andreas Lückel, Löschzugführer des Zuges 4. Der Feuerwehrmann fuhr sofort auf die L553 in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Dort angekommen, sah er, dass dicke Äste auf die Straße zu stürzen drohten. Nur wenige Minuten später krachten sie auf die Fahrbahn. „Ich habe den entgegenkommenden Verkehr gewarnt, aber die sind nur mit Stinkefinger an mir vorbeigefahren“, ärgert sich Andreas Lückel.

Die Löschgruppen aus Arfeld und Schwarzenau, die als erste an der Einsatzstelle eintrafen, forderten zur Unterstützung die Drehleiter aus Bad Berleburg an, damit man die Baumkrone, die in mehreren Teilen gebrochen war, aus der Luft klein schneiden und gefahrlos beseitigen konnte. Für die Kameraden aus dem Edertal wäre die Arbeit vom Boden aus nicht möglich und viel zu gefährlich gewesen. Die Straße wurde während dieser Arbeiten von Polizei und Feuerwehr komplett gesperrt. Die Autos wurden großräumig umgeleitet.