Bad Berleburg. .

Ungeheures Glück hat der neunjährige Junge gehabt, der am Mittwoch gegen 20 Uhr durch eine Plexiglaslichtkuppel vom Dach des AWO-Kindergartens in der Berliner Straße gestürzt war (wir berichteten exklusiv). Seine Verletzungen sind nicht schwer, obwohl der Junge drei Meter tief gefallen war. Wie berichtet, gehörte das Unfallopfer zu einer Gruppe von Kindern, die heimlich auf dem Gelände des Kindergartens spielten.

Sie sind offenbar über den Zaun geklettert und später dann auf der Rückseite des Gebäudes über eine dort stehende Hütte auf das Flachdach geklettert. Laut Polizei ist der neunjährige Junge dabei auf dem Dach auf eine Lichtkuppel gestiegen, die dann unter seinem Gewicht zusammenbrach.

Mit dem Hubschrauber nach Siegen

Eine Anwohnerin hatte den Unfall mitbekommen und die Rettungskräfte alarmiert. Im Einsatz waren die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg, ein Notarzt, ein Rettungswagen und der Rettungshubschrauber. Die Einsatzkräfte kletterten mit Leitern auf das Dach und durch den Lichtschacht zu dem verletzten Jungen, wie Löschzugführer Roland Lauber auf Nachfrage erläuterte. Anschließend öffneten sie eine Tür für Notarzt und Rettungsdienst. Obwohl der Junge nach ersten Augenschein bei dem Sturzgeschehen nicht schwer verletzt worden war, entschied sich der Notarzt, ihn zur genaueren Untersuchung mit dem Hubschrauber in die DRK-Kinderklinik Siegen fliegen zu lassen.

Alexandra Tabak vom Kindergartenwerk Wittgenstein der Arbeiterwohlfahrt bedauert den Unglücksfall, betont aber, dass die AWO sowohl im Berliner Viertel als auch an anderen Einrichtungen keine Probleme mit Kindern oder Jugendlichen habe, die über die Zäune kletterten. Es komme aber immer mal wieder vor, weil die Kinderspielplätze eine „magische Anziehungskraft“ entfalten könnten. Tabak ist glücklich, dass das Kind nicht schwer verletzt ist. Anzeige wurde nicht erstattet und der Schaden an der Lichtkuppel wurde gestern bereits behoben.

Zweiter Fall in diesem Jahr

Der sprichwörtliche Fall des Jungen weckt Erinnerungen: Erst im Mai hatten drei andere Kinder auf waghalsige Weise das etwa zehn Meter hohe Flachdach eines Bad Berleburger Supermarktes erklommen. Die Burschen filmten sich oben mit ihren Handys und verschickten die Videos an Freunde. Als daraufhin die Polizei auf die Kletterer aufmerksam wurde, flüchteten drei der zwei Jungs, den dritten im Bunde verließ auf halbem Wege der Mut und er musste durch die Feuerwehr vom Dach geholt werden.