Erndtebrück. . Was im Siegerland, etwa im benachbarten Hilchenbach läuft, sollte auch in Erndtebrück möglich sein: Ein möglichst flächendeckender Freifunk.

Was im Siegerland, etwa im benachbarten Hilchenbach läuft, sollte auch in Erndtebrück möglich sein: Freifunk – ein Konzept, bei dem private Betreiber von W-LAN-Netzen, aber auch die Kommune ihre Kapazitäten mit der Öffentlichkeit teilen, um Nutzern einen schnellen drahtlosen Internet-Zugang zu ermöglichen. Und zwar möglichst flächendeckend, findet die Erndtebrücker SPD.

Gronau: Wichtig für junge Menschen

„Das verfügbare Internet ist eine zentrale Frage, gerade für junge Menschen. Wir sollten Erndtebrück hier in einer Vorreiterrolle noch attraktiver machen“, findet SPD-Bürgermeister-Kandidat Henning Gronau. SPD-Fraktionschef Heiko Becker sieht dabei auch Gastronomen und Unternehmer mit im Boot. Ein verbundenes freies W-LAN lade Kunden zum Verweilen in Restaurants und Cafés ein – und sei somit positive Unterstützung für Handel und Gastronomie.

In einem Antrag zur nächsten Ratssitzung nach der Sommerpause schlägt die SPD vor, dass die Gemeindeverwaltung dazu „Kooperationsmöglichkeiten mit Freifunk-Initiativen“ prüft. Eine solche Initiative könnte dann „mit innovativen Ideen eine kostenfreie Verfügbarkeit von W-LAN im Gemeindegebiet“ herstellen, so die SPD-Vorstellung. Und die Gebäude der Gemeinde Erndtebrück – etwa das alte Rathaus – sollten geprüft werden, inwieweit sie geeignet seien, zu einem engmaschigen W-LAN-Netz beizutragen.

Rein technisch sei so ein Netz für Erndtebrück „kein Problem“, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung Klaus Stricker . Der Siegener gehört der Freifunk-Initiative Siegerland an – einer Community, die vor allem in der Kreisstadt Siegen, aber auch in Netphen oder Hilchenbach aktiv ist. Zum Wittgensteiner Land habe man derzeit keine Kontakte, so Stricker – würde sich darüber aber freuen. So könne die Community in Gesprächen „gerne ihr Knowhow vermitteln“ – sowohl in Sachen Technik als auch bei organisatorischen Fragen. Allerdings müsse die Initiative von Interessierten aus der Edergemeinde selbst kommen, betont Stricker.

Becker: Datensicherheit gewährleistet

Bereits sei Mai laufen in Hilchenbach die Freifunk-Zugänge auf dem Marktplatz, am Rathaus und in der Wilhelmsburg, berichtet die Siegerländer Community in ihrem Internet-Auftritt. Installationszeit: gut dreieinhalb Stunden. Dazu Klaus Stricker: „Nicht zuletzt ging es fix, weil die Vorbereitungen im Rathaus bezüglich der LAN-Leitungen top waren.“ Wirtschaftsförderer und Touristiker in Hilchenbach unterstützten das Projekt nach Kräften.

Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Die beteiligten Anbieter „behalten ihr privates W-LAN mit allen bekannten Sicherheitsstandards“, betont Heiko Becker. Die „W-LAN-Gäste“ buchen sich dagegen über den neu installierten Router ein – gesichert durch Software einer Frei-Funk-Initiative. Und über die Siegerländer Freifunker als Partner wäre auch die sogenannte Störer-Haftung geklärt – im Klartext: Mitglieder der Community haften also nicht, falls Fremde über die geteilte Verbindung Unlauteres treiben.