Erndtebrück. . Auf dem alten Friedhof in Erndtebrück ist ein beachtenswerter Rosengarten angelegt. Am morgigen Samstag sind dort ab 14 Uhr interessierte Besucher willkommen.
„Rosen haben Dornen, Liebe kostet Leid...“ – so sang es Anfang der 1960er Jahre die israelische Künstlerin Carmela Corren. Das mit der Liebe mag ja vielleicht stimmen, aber bei den Rosen wird die Erndtebrückerin Antje Laues-Oltersdorf ein Wörtchen mitreden wollen. Mit ihrer Freundin Renate Ludwig-Bernshausen hat sie nämlich seit April 2013 auf dem alten Friedhof einen beachtenswerten Rosengarten angelegt. Am morgigen Samstag sind dort ab 14 Uhr interessierte Besucher willkommen.
Antje Laues-Oltersdorf hat seit ihrer Kindheit Gefallen an Rosen. Sind es die wunderschönen Blüten oder der unvergleichliche Duft? „Beides“, verrät die Erndtebrückerin. Sie hat zu Hause im eigenen Garten keinen Platz mehr für neue Rosenpflanzen gehabt. Ihre Anfrage nach einem Fleckchen Land auf dem alten Friedhof an der Ederfeldstraße stieß bei der Evangelischen Kirchengemeinde Erndtebrück auf offene Ohren. Und dort stehen nun fast alle Rosen in voller Blüte. In den ungefüllten und halbgefüllten Blüten tummeln sich die Hummeln und über dem gesamten Gelände liegt ein betörender Duft.
Neue Rankgerüste werden gebaut
Renate Ludwig-Bernshausen und Antje Laues-Oltersdorf sind nun dabei neue Rankhilfen für die in langen Zweigen ausgewachsenen Rambler „Red Robin“ und „Fiamma Nera“ aufzustellen. Diese beiden Sorten sind natürlich nicht allein im Rosengarten. Dort finden sich uralte Zuchtpflanzen wie die Apothekerrose, die schon vor mehr als 600 Jahren in Klostergärten rosarot leuchtete. Oder etwa die Rosa Alba Maxima – von ihr blühen zur Zeit uralte Exemplare auch vor alten Bauernhäusern in der Zinse.
Manche Züchtung ist schon mehr als 600 Jahre alt
Viele Rosen tragen die Namen ihrer Züchter. Bei den Moosrosen sind das z. B. William Lobb (purpurfarben) und James Mitchell (rosafarben).
Die Apothekerrose stand schon vor mehr als 600 Jahren in Klostergärten. Ihre Blüte ist leuchtend rosarot. Die Rosa Alba Maxima findet man in Zinse.
„Da leuchtet doch etwas, oder?“ Antje Laues-Oltersdorf hat bei einem alten, leerstehenden Fachwerkhaus im Bereich Bad Laasphe im Vorbeifahren eine Blüte entdeckt, ihr Auto angehalten und nachgeschaut. Auch dort wuchs eine, für Wittgenstein typische Bauernrose, deren Ableger nun auf dem alten Friedhof im Ederfeld Knospen und Blüten treibt.
Bekannte und uralte Sorten
Zu den bekanntesten Sorten dort zählen die Gallicas und die Damaszener, deren Blütenblätter zur Rosenöl-Herstellung genutzt wird. Aber auch bei den Moosrosen und Strauchrosen Maigold, Scharlachglut und Complicata lohnt es sich, mit der Nase nah ran zu gehen.
Am morgigen Samstag sind Antje Laues-Oltersdorf und Renate Ludwig-Bernshausen gerne dazu bereit, Interessierte zu beraten und sie durch das Rosenparadies zu führen. Dieses Mal bringen sie zahlreiche Rosenschätze mit, die auch im rauen Wittgenstein gedeihen und gegen eine Spende für den Rosengarten abgegeben werden.
Außerdem freuen sich die beiden Initiatorinnen über helfende Hände beim Aufbau der Rankhilfen. Aber genauso sind alle Rosenfreunde gern gesehene Gäste, die „nur zum Gucken“ vorbei kommen möchten.