Bad Berleburg. . Die Wiederwahl des 39-Jährigen im Rat zum Beigeordneten gilt als sicher. Nur mit dem Zuschnitt seines Aufgabenfeldes wollen sich SPD und CDU noch Zeit nehmen.

Man habe „ein bisschen Sorge beim Zuschnitt des Geschäftsbereiches“ – so formulierte es SPD-Fraktionschef Bernd Weide noch am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss, als es um die Wiederwahl von Volker Sonneborn zum Beigeordneten im Bad Berleburger Rathaus ging. Letzteres am 1. Juli zu tun, empfahl der Ausschuss dem Rat mit Mehrheit. Dass Sonneborns Kompetenz aber einfach um den Fachbereich „Planen, Bauen, Wohnen“ des scheidenden Beigeordneten Jürgen Weber erweitert werden soll, wie von der Abteilung Personal und Organisation im Rathaus vorgeschlagen, hält Weide noch nicht für ausgemacht.

Mehrere Lösungen denkbar

Bislang umfasste Sonneborns Geschäftskreis den Fachbereich „Zen­trale Steuerung“ und den „Eigenbetrieb Stadtwerke“.

Großes Vertrauen in den Diplom-Verwaltungswirt

„Wir haben in Volker Sonneborn großes Vertrauen“, betont SPD-Fraktionschef Bernd Weide im Gespräch mit unserer Zeitung. Man setze in ihn aber auch „große Erwartungen“.

Als Diplom-Verwaltungswirt und Betriebswirt sei er eine sehr gute Unterstützung für Bürgermeister Bernd Fuhrmann, der nun einmal kein ausgewiesener Verwaltungsmann sei.

Nur einer statt bisher zwei Beigeordnete – dass die Stadt deshalb nun Personalkosten spare, so Weide, sehe er durchaus nicht. Vielmehr müssten die Aufgaben Webers ja nun verwaltungsintern auf mehrere Köpfe verteilt werden – Sonneborn inklusive. Hier sei natürlich auch die kürzlich ausgeschriebene „Stabsstelle Regionalentwicklung“ hilfreich. Und: „Einen Kämmerer muss es ja auch geben“, sagt Weide. Auch diese Aufgabe lag bisher bei Jürgen Weber. Hier aber kann sich der Fraktionschef mindestens drei Personen in der Verwaltung vorstellen, die diesen Posten ausfüllen könnten. „Da gibt es mehrere Lösungen“, meint Weide. Denkbar sei es beispielsweise auch, dass ein hochqualifizierter Verwaltungsfachmann wie Sonneborn auch die Verantwortung für die Innere Verwaltung mit den Finanzen übernehme – dann aber könne er wohl nicht mehr Chef der Stadtwerke sein.

In Sachen Zuschnitt macht Weide keinen Hehl daraus, dass „die SPD eine klare Vorstellung hat“, die man dem Bürgermeister auch kommuniziert habe. Und: „Wir hatten nicht das Gefühl, dass er das ablehnt.“

Bürgermeister entscheidet letztlich

Letztlich müsse der Bürgermeister entscheiden, wie er sich die Aufgabenverteilung in den Verwaltungsebenen unterhalb des Beigeordneten vorstelle, betont Weide. Dazu brauche er laut Gemeindeordnung nicht die Zustimmung des Rates. Danach aber richte sich natürlich der künftige Aufgabenbereich Sonneborns – sofern er denn gewählt werde, so Weide. Doch dafür zeichnet sich im Rat eine breite Mehrheit ab – mindestens aus SPD und CDU.

Und wie sieht die CDU die „Sorge“ der SPD? Dass man sich mit der Frage nach dem genauen Zuschnitt des Geschäftsbereichs in den nächsten Monaten noch beschäftigen solle, wie von der SPD gefordert, „damit können wir leben“, so CDU-Fraktionschef Eberhard Friedrich. Bernd Weide schätzt, dass es eine Antwort bis November geben wird.