Bad Berleburg. (wp) Sebastian und Tobias von den Prinzen freuten sich schon vor dem Konzert: „Mit so einem gewichtigen Chor haben wir noch nicht zusammen gesungen.”

Die 51 Sänger des MGV „Sangeslust” Birkefehl eröffneten am Donnerstagabend ein Konzert der Extraklasse, das den Bad Berleburgern als ein besonderer Höhepunkt zum 750-jährigen Jubiläum lange in Erinnerung bleiben wird.

Mit den 1400 Zuhörern stimmte sich auch Prinz Gustav auf einen Abend in Feierlaune ein - zunächst beim kurzen Besuch der Prinzen beim Prinzen, dann auf der Bühne im Interview mit Wolfgang Breuer, der den Abend moderierte und sich nach der „neuen Offenheit” im Schloss erkundigte. Die dokumentierte der Prinz mit kurzweiligen Sprüchen über die Stars des Abends und ihre Songs: „Die singen das, worüber wir nie reden konnten: Alles nur geklaut ...”

Bis zu diesem Song mussten sich die Zuschauer aber noch bis zu den Zugaben gedulden. Zunächst einmal gaben die Prinzen musikalisch das Motto des Abends aus. Sie machten „alles mit dem Mund” - jedenfalls größtenteils. Zeitweise nur mit Rhythmus begleitet, teils von akustischen Instrumenten, demonstrierten sie einem begeisterten Publikum die Stärken und die Weiterentwicklung einer Band, die mit vielen Hits die deutschen Charts erobert, dabei aber ihre musikalischen Wurzeln beim Thomaner-Chor nicht aus den Augen verloren hat.

Auf die Stimmen kam es an. Und auf die Stimmung. Die hatte Sebastian Krumbiegel schnell um Griff. Die Hände gingen schon beim zweiten Song in Höhe und blieben eigentlich den ganzen Abend in der Luft, klatschend, winkend oder mit Wunderkerzen. Das Publikum ging mit, sang mit - auch ganz allein, als es um das Ständchen für Geburtstagskind Wolfgang Lenk ging, der nach dem Konzert noch eine Runde feiern wollte.

„Unspektakulär” war an diesem Abend nichts, auch wenn die Prinzen darüber sangen. Auch nicht der Auftritt der „Schieflage”. Das „Herrenbündnis der Extraklasse” um Veranstaltungs-Organisator Christoph Düber machte seinem Namen in der kurzen Pause alle Ehre. Es blieb der einzige Auftritt, bei dem die Musik aus der Konserve kam und Schieflage erwünscht war.

Die konnte man dem Birkefehler Meisterchor nun wirklich nicht nachsagen. Die 51 Sänger, die schon musikalisch in den Abend hinein „gewandert” waren, stimmten dann auf den zweiten Teil des Prinzen-Konzerts ein und sagten damit auch, wer hier sang: „Männer”.

Danach „freuten” sich die Prinzen. Und das war ihnen auf der Bühne anzumerken. Mit einem Staccato ihrer bekanntesten Hits näherten sie sich den Zugaben und dem Höhepunkt des Konzerts und schenkten dem Publikum gemeinsam mit dem Männerchor musikalisch die Welt.

In der Zwischenzeit hatte sich Sebastian Krumbiegels Wunsch, vielleicht von den richtigen Prinzen adoptiert zu werden, nicht erfüllt. Vielleicht geht aber ein anderer in Erfüllung: „Wenn ihr wieder feiert, dann wären wir gern dabei.” Das begeisterte Publikum hätte bestimmt nichts dagegen.