Wittgenstein. .

Im Moment haben die Mitarbeiter des Bad Berleburger Bau- und Betriebshofes genug zu tun. Der letzte Winter habe auf den Straßen deutliche Spuren hinterlassen, sagt Stadt-Sprecherin Regina Linde – und berichtet über insgesamt 168 Einzelmaßnahmen. Da ist von der klassischen Schlagloch-Reparatur „Am Breitenbach“ hinauf zum Berufskolleg über defekte Pflasterflächen in der Schloßstraße bis hin zu abgängigen Regen-Einläufen überall im Stadtgebiet alles dabei. Der Winter – nur ein Anlass für die aktuelle Schlagloch-Diskussion, die auch in der Region insbesondere mit Blick auf eines geführt wird: die Kosten.

Bad Berleburg

Die Bad Berleburger Bauverwaltung schätzt den Werteverlust der letzten Zeit bei den Gemeindestraßen laut Linde auf zwei bis fünf Prozent. Für die erwähnten Reparaturen seien im laufenden Haushalt der Stadt rund 100 000 Euro vorgesehen. Und für die künftige Straßenbewirtschaftung nach neuem Konzept rund eine Million Euro jährlich.

Erndtebrück

Die Gemeinde Erndtebrück stellt 2015 rund 30 600 Euro für die allgemeine Straßenunterhaltung bereit und wird rund 20 000 Euro in die beiden Birkelbacher Buckelpisten „Zum Reistenberg“ hinauf zum Kindergarten sowie „Zum Böhl“ hinauf zum CJD-Jugenddorf investieren. „Mehr ist finanziell nicht drin“, sagt Thomas Müsse, Kämmerer und Beigeordneter im Erndtebrücker Rathaus. Hinzu komme allerdings noch der Ausbau der Grimbachstraße im Kernort hinauf zur Hachenberg-Kaserne für rund 115 000 Euro. Hier beteilige sich aber der Bund mit rund 103 000 Euro an den Kosten.

Dass der Gemeinde 2014 das Geld für die geplante dringende Sanierung eines guten Dutzends Straßen im Gemeindegebiet ausgegangen war, kann Müsse nachvollziehen: „Der Zustand der Straßen war einfach schlechter als gedacht.“ Gleichwohl habe man die begonnen Maßnahmen jeweils abschließen wollen.

Bad Laasphe

„Ich kann mich an Zeiten erinnern, als es für die Unterhaltung unserer Straßen noch Zuwendungen gab“, erzählt Dieter Kasper, Beigeordneter im Bad Laaspher Rathaus. Aber diese Zweckzuweisungen seien schon seit Jahren abgeschafft. Leider. Rund 320 000 Euro für die Straßen-Infrastruktur sind laut Kasper im aktuellen Bad Laaspher Haushalt eingeplant. 250 000 Euro sind es allein für Straßen-Instandhaltung, Bauhof-Reparaturen, Brücken und Mauern. Die doppelte Summe – „das wäre es“, findet Kasper.

Ferner bereite die Verwaltung derzeit das Straßen-Ausbauprogramm vor. Darüber diskutieren dann die Politiker des Bau-, Denkmal- und Umweltausschusses in ihrer nächsten Juni-Sitzung. „Wir versuchen, das Notwendige zu machen – mehr aber auch nicht“, betont Kasper. Schließlich wolle man auch weiterhin 2021 die Konsolidierung des bislang maroden Stadt-Haushalts erreichen. Neue konkrete Ausbau-Projekte? Fehlanzeige, so der Beigeordnete. Allerdings wolle man bekanntlich die Straße „Zum Ebsch“ in Hesselbach auf etwa 500 Metern ausbauen.

Land- und Kreisstraßen

Und die Landstraßen? Eberhard Zimmerschied vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW verweist auf wöchentliche Kon­trollen aller Strecken in Wittgenstein, bei der entstandene Schlaglöcher entweder „sofort saniert“ werden – oder zumindest mit Schildern davor gewarnt wird. Für viel mehr sei in der NRW-Landeskasse aber auch kaum Geld. Und der Kreis Siegen-Wittgenstein, um dessen Straßen sich der Landesbetrieb ebenfalls kümmere, setze bei „seinen“ Kreisstraßen konsequent Prioritäten.

„Besondere neuralgische Abschnitte wie in den Jahren zuvor haben wir derzeit nicht“, sagt Wilhelm Afflerbach, Betriebsdienstleiter in der Straßenmeisterei Erndtebrück. Was sicherlich auch daran liege, dass gerade in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Land- und Kreisstraßen saniert worden sei. Und „extrem schlechte Strecken“ wie die K 53 zwischen Richstein und Bad Laasphe seien inzwischen Baustelle. Dringend nötig hätten es nach Ansicht Afflerbachs allerdings auch die B 62 zwischen Saßmannshausen und Bad Laasphe oder die K 45 zwischen Rinthe und Hemschlar.