Bad Berleburg. .

Eigentlich kann sich Bad Berleburg rühmen, eine der wenigen Städte in Südwestfalen zu sein, die kein echtes Parplatzproblem haben. Eigentlich. Denn die großzügigen Stellflächen für Autos sind hauptsächlich Kunden der großen Supermärkte in der Kernstadt vorbehalten. Mangel herrscht hier nur an den klassischen Angebotstagen der Discounter oder vor den langen Wochenenden.

Pech haben nicht selten die Besucher und Patienten des Helios-Gesundheitszentrums. Ganz egal, ob rund um das Akutkrankenhaus an der Gontardslust oder in den Rehakliniken am Berlebach, hier kommt es mitunter zu chaotischen Szenen und zu notorischem Falschparken. Ein Leser der Heimatzeitung berichtet uns, dass er zunächst vergeblich versucht hat, einen Stellplatz für die Dauer einer Untersuchung auf dem ausgebuchten Krankenhaus-Parkplatz zu bekommen. Außerdem beschwerte der Mann sich darüber, dass die Gebühren mit der Dauer der Wartezeit für eine Untersuchung ansteigen und recht hoch seien.

Nachbarschaft leidet mit

Außerdem ist neben dem Krankenhaus, am benachbarten ehemaligen Gesundheitsamt,  eine weitgehend leere Parkfläche für Parker gesperrt worden, weil hier das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorübergehend Räume nutzt.
Außerdem ist neben dem Krankenhaus, am benachbarten ehemaligen Gesundheitsamt, eine weitgehend leere Parkfläche für Parker gesperrt worden, weil hier das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorübergehend Räume nutzt. © WP

Um entweder einen Stellplatz zu finden oder die Bezahlschranke zu umgehen, werden auch die umliegenden Wohnstraßen von Parkern heimgesucht. Außerdem ist neben dem Krankenhaus, am benachbarten ehemaligen Gesundheitsamt, eine weitgehend leere Parkfläche für Parker gesperrt worden, weil hier das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vorübergehend Räume nutzt.

Dieses Chaos ist auch Helios nicht verborgen geblieben. Sprecherin Antje Gröpl: „Wir beobachten die Parkplatzsituation derzeit sehr genau und haben festgestellt, dass es durch die starke Nachfrage zu bestimmten Stoßzeiten trotz der aufwändig neu gestalteten Parkfläche zu Engpässen kommt. Aktuell gibt es zu einer Vergrößerung der Parkfläche noch keine konkrete Planungen. Erst nach der Fertigstellung der Intensivstation werden wir die Möglichkeit einer Erweiterung prüfen können.“

Keine Erstattung möglich

Auch zu Wartezeiten und den Parkgebühren bezog Gröpl schriftlich Stellung: „Dass Patienten bei einem Besuch unseres Krankenhauses in Spitzenzeiten mit längeren Wartezeiten konfrontiert sind, ist bedauerlich, lässt sich jedoch kaum beeinflussen. Wir behandeln Patienten grundsätzlich so schnell wie möglich. Aufgrund von Notfällen oder aus organisatorischen Gründen kann es jedoch zu Verzögerungen kommen. Die Parkgebühren, die vergleichsweise gering sind, machen wir auf Hinweisschildern noch vor der Einfahrt auf den Parkplatz transparent. Die Patienten können so entscheiden, ob sie unsere Parkplätze zu den angegebenen Konditionen nutzen möchten; erstatten können wir die Parkgebühren nicht.“

Mitarbeiter parken kostenfrei

Wildparker im Berlebach. Daran ändert auch die Parkplatzbewirtschaftung mit Bezahlschranke an den Rehakliniken des Helioskonzerns nichts. Im Gegenteil. Sie wird als lästig und teuer empfunden.
Wildparker im Berlebach. Daran ändert auch die Parkplatzbewirtschaftung mit Bezahlschranke an den Rehakliniken des Helioskonzerns nichts. Im Gegenteil. Sie wird als lästig und teuer empfunden. © WP

Inzwischen ist die Parkraumbewirtschaftung von der Akutklinik auch auf die Odeborn- und Rothaarklinik ausgeweitet worden. Im Berlebach umgehen Patienten und Besucher offenbar die Parkgebühr, indem sie ihre Wagen einfach neben der Straße oder sogar in Feuerwehrzufahrten abstellen.

Eine Erklärung für dieses Verhalten kann die Heliossprecherin nicht abgeben, aber der Gesundheitskonzern hat auch hier ein waches Auge: „Wir beobachten es ebenfalls – übrigens schon bevor wir die Parkraumbewirtschaftung eingeführt haben. Das wilde Parken geschieht im öffentlichen Raum, meist durch ortsansässige Pkw. Es existiert eine Beschilderung, die dies untersagt, sie wird nur schlicht nicht beachtet. Das ist dann besonders kritisch, wenn verkehrswidrig abgestellte Fahrzeuge wichtige Zufahrtswege blockieren. Da dies jedoch auf öffentlichem Gelände geschieht, haben wir hier keine Handhabe. Aus unserer Sicht haben wir durch die vergleichsweise geringen Parkgebühren sowie das kostenfreie Parken für Mitarbeiter alles getan, um der Situation Herr zu werden.“

Nach Angaben des Gesundheitskonzerns wird der ruhende Verkehr im Umfeld der Kliniken aber überwacht.