Wunderthausen/Diedenshausen. . Der Dorfverein Wunderthausen hat die Interessengemeinschaft Rotmilan-Höhenweg verlassen. Offensichtlich gab es Zoff mit dem Vorsitzenden Dr. Hartmut Dienst.

Muss das fünfeckige Logo des Rotmilan-Höhenwegs demnächst auf vier Ecken reduziert werden? Noch nicht einmal ein Jahr nach der Einweihung des Weges hat Wunderthausen als ein der ursprünglich fünf beteiligten Dörfern die Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft (IG) gekündigt. Begründung: Differenzen mit dem IG-Vorsitzenden Dr. Hartmut Dienst aus Diedenshausen.

In aller Anerkennung um die Verdienste und Einsatz von Dr. Dienst für den Wanderweg hat der Verein zur Pflege der Dorfgemeinschaft Wunderthausen einstimmig den Austritt beschlossen, weil „... aus unserer Sicht eine konfliktfreie Zusammenarbeitzukünftig nicht vorstellbar“ sei, heißt es in dem Schreiben. Nachdem Dr. Dienst den Vorsitz zunächst hatte ruhen lassen, möchten die Wunderthäuser mit diesem Schreiben der IG nunmehr Gelegenheit geben, „den bewährten Koordinator und Motor der IG, Hartmut Dienst, wieder entsprechend seinen Wünschen in die Arbeit der IG einzubinden.“

Ausweitung nach Hessen geplant

Laut einer aktuellen Pressemitteilung von Dr. Hartmut Dienst sei das notwendig geworden, nachdem sich „leider kein Verein bereit erklärt, die Betriebsführung auf der Nordschleife verantwortlich zu übernehmen.“

Verschiedene Anläufe gescheitert

Auf Anfrage unserer Zeitung teilt Dr. Dienst mit: „Die Partnervereine haben das Ausscheiden des Verein zur Pflege der Dorfgemeinschaft Wunderthausen mit Bedauern zur Kenntnis genommen, zumal damit ein interessanter Abschnitt des Rotmilan-Höhenwegs verloren geht. Verschiedene Anläufe, die einstimmige Entscheidung des VDPWs doch noch einmal einer Prüfung zu unterziehen, sind leider gescheitert. Auch der Skiklub war nicht bereit, als Partner in der IG und künftig in dem zu gründenden Verein RMHW mitzuwirken. Da gilt dann der Spruch: Einen Jagdhund soll man nicht zur Jagd tragen. Wir werden den Verlauf der Rotmilan-Höhenwegs wahrscheinlich nach Hessen ausweiten, da es dort glücklicherweise Menschen gibt, die das Projekt Rotmilan-Höhenweg für unterstützenswert halten.

Ich hoffe sehr, dass sich die Westfalenpost nicht als Sprachrohr der Stimmen in Wunderthausen und Diedenshausen missbrauchen lässt, die selber nicht das Rückgrat haben, aus der Deckung zu kommen, sondern nur zu gern andere Personen als Überbringer von Gerüchten, Halbwahrheiten und Beleidigungen einspannen.“

Martin Schneider, Vorsitzender des Dorfvereins und Ortsvorsteher von Wunderthausen, betont im Gespräch mit unserer Lokalredaktion, „dass ich keinen anschwärzen oder öffentlich schmutzige Wäsche waschen möchte.“ – Gleichwohl kann er seinen Ärger nicht verhehlen; denn auf das ausdrückliche Angebot der Wunderthäuser, auch ohne Mitgliedschaft in der IG Rotmilan-Höhenweg „weiterhin beratend und unterstützend für die Unterhaltung und den Betrieb“ dieser Wanderstrecke tätig zu sein. Mit Unterstützung meinten sie, wie dem IG-Vorstand schriftlich mitgeteilt, „Pflege-, Aufräum- und Markierungsarbeiten“ in der so genannten „Nordschleife“, also den die Ortschaft Wundert­hausen betreffenenden Bereich auf dem Rotmilan-Höhenweg. Doch das scheint von Dr. Hartmut Dienst offenbar nicht gewollt. In seinem, unserer Redaktion vorliegenden Schreiben, lehnt er das Angebot als „praktisch nicht umsetzbar“ ab und unterzeichnet „im Namen aller Partnervereine“. Wirklich aller?

Oberhalb Kraftsholz geht es talwärts

Nach eigenen Angaben hat Martin Schneider herausgefunden, dass „dieses Schreiben ohne Absprache innerhalb der IG – also offensichtlich eigenmächtig von Dr. Hartmut Dienst versandt“ worden ist. Wie es nun für den Verein zur Pflege der Dorfgemeinschaft Wunderthausen in Sachen Wanderweg weiter geht, ist nach Angaben des Vorsitzenden „nicht erkennbar“.

Deutlich sichtbar hingegen sind neue Hinweisschilder am Rotmilan-Höhenweg; denn die „Nordschleife“ ist mittlerweile aufgelassen, das heißt, diese Strecke ist offiziell nicht mehr Bestandteil der gezeichneten Wege.

Mit dem Hinweisschild „Zum Rotmilan-Höhenweg“ geht es nun am Landebach oberhalb von Kraftsholz direkt weiter rechts hinunter in Richtung Diedenshausen. Der an sich schöne und so gut wie nicht asphaltierte Streckenabschnitt über Petersgrund, Sohl, Wallershöhe, Pastorenwiese und Heiligenholz bis Seibelsbach ist als „Zwischenlösung“ aufgelassen worden.

Ist es nun für den Rotmilan tabu?