Feudingen. .
Schon seit Jahren ist sie in der Planung: die Sanierung der Brücke über die Feudinge im Verlauf der Sieg-Lahn-Straße (L 719). Mitten in Feudingen gelegen, gleich neben dem Bahnübergang. Jetzt endlich will der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW die Aufgabe angehen – unter anderem mit einer innerörtlichen Umleitung über die Straßen Im Brühl, Am Homberg, Auf der Ley, Am Homberg und Zum Hainberg (L 632). Viel zu eng, fürchtet Feudingens Ortsvorsteher Werner Treude. Und auch Gerhard Birkelbach, Chef des Lahntal-Hotels gleich neben der Brücke, ist wenig begeistert.
„Das sollte doch schon vor fünf Jahren gemacht werden“, wundert sich Birkelbach. Und hat damit recht. Gerade hat er die Bauarbeiten für den neuen Hotel-Anbau und die Fassade glücklich über die Bühne gebracht, verschwinden die Gerüste. Und eigentlich würde der Hotelier nun gerne die Landschaftsbauer ‘ranlassen – für die Neugestaltung der Außenanlagen.
Enge Kurven, enge Abzweigungen
Aber genau das werde er sich nun zweimal überlegen, so Birkelbach, der im Gespräch mit unserer Zeitung von den Bauarbeiten auf der Brücke gleich nebenan erfährt. Wenn nämlich dort jetzt die großen Baumaschinen anrückten, sei so eine Gelände-Gestaltung nicht wirklich sinnvoll, meint Birkelbach. Zumal es dabei auch um die Übergänge zwischen seinem Grundstück, der Brücke und dem Feudinge-Ufer gehe.
Und: Birkelbach fürchtet Behinderungen durch die Baustelle für seine Gäste. Der Hotelier denkt bereits an Preisnachlässe oder Sonderangebote für die Zeit während der Bauarbeiten. „Wir müssen eben das Beste daraus machen“, sagt Birkelbach. Er glaubt jedenfalls nicht, dass man die angedachte Baustellen-Gestaltung noch groß beeinflussen könne.
Da ist Ortsvorsteher Werner Treude ganz anderer Meinung – zumindest mit Blick auf die erwähnte Umleitung durch enge Straßen des Ortes. Die seien „eigentlich für den Durchgangsverkehr nicht geeignet“, warnt der Feudinger die Straßenbauer. Enge Kurven, enge Abzweigungen – für einen Bus zum Beispiel sei die Fahrt hier „nicht unproblematisch“. Da müsse es doch Alternativen geben, ist Treude überzeugt.
Baustellen-Ampel nicht praktikabel
Die Umleitung sei für Busse „zumutbar“, sagt dagegen Stefan Kreher, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen. Er sei mit dem Feudiger Busunternehmer Eberhard Wied die Route extra abgefahren. Allerdings, räumt Kreher ein, müsse man Halteverbote an den Straßenrändern einrichten. Auf diese Weise lasse sich jedenfalls der Verkehr der Buslinie R 30 (Erndtebrück – Feudingen – Bad Laasphe) uneingeschränkt aufrecht erhalten.
Aber eben auch der innerörtliche Verkehr, erläutert Kreher weiter – also im Wesentlichen Autos, Kleintransporter. Der Schwerlastverkehr dagegen werde großräumig über L 632 und B 62 umgeleitet.
Für die innerörtliche Umleitung möchte Kreher übrigens einen Einbahnstraßen-Ring einrichten. Das bedeutet: Autofahrer aus Richtung Bad Laasphe biegen kurz vor der Brücke nach rechts in die Straße „Im Brühl“ ab – und gelangen über den Hainberg wieder auf die L 719. Der Gegenverkehr aus Richtung Ortsmitte dagegen könne über die Brücke laufen, so Kreher, weil die Bauarbeiten dort immer nur halbseitig stattfinden sollen.
Eine Baustellen-Ampel sei nicht praktikabel, erklärt der Projektleiter – weil die wohl nur schwer mit der Signalanlage des benachbarten Bahnübergangs in Einklang zu bringen sei.
Bis September möchte der Landesbetrieb mit den Brücken-Bauarbeiten durch sein – um dann im Bereich des benachbarten Bahnübergangs gleich weiterzumachen. Denn: Im Herbst wolle die Bahn dort die Signaltechnik modernisieren, so Kreher. Und die Tiefbau-Arbeiten dafür erledige der Landesbetrieb gleich mit.
Baustellen-Aufbau steht noch nicht
Allerdings: Festgezurrt sei in Sachen Baustellen-Aufbau noch gar nichts, betont Kreher. Dazu müsse der Landesbetrieb Straßen noch Gespräche etwa mit der Stadt Bad Laasphe, aber auch mit der Bahn und den Verkehrsbetrieben führen. Gespräche, bei denen Feudingens Ortsvorsteher Treude übrigens gerne dabei sein würde.