Bad Berleburg. . Die Pläne und Wünsche sind wunderbar, aber ein gefahrloser Fahrradweg zwischen Girkhausen und Raumland scheitert weiterhin an der Deutschen Bahn und deren Nadelöhr an der Uellendahl-Kurve.

Wenn neue oder baulich reaktivierte Radwege zu einer deutlichen Entlastung von Straßen führen, ist eine hundertprozentige Förderung der Baufinanzierung möglich. Das haben die Mitglieder im Bauausschuss von Abteilungsleiter Wolfgang Grund gerne vernommen, zumal die Aufwertung des Radwegenetzes in Bad Berleburg (wir berichteten ausführlich) am Dienstagabend zur Diskussion stand. Und daran beteiligten sich einige.

„Der Weg ist astrein!“

Für die SPD-Fraktion brachte Karl-Heinrich Sonneborn einen zusätzlichen neuen Antrag ein. Danach solle die Verwaltung prüfen, wie die Chancen einer Realisierung und für Fördermöglichkeiten eines „Odeborn-Radweges“ zwischen Schmelzhütte, besser noch Mollseifen, über Girkhausen und Berleburg nach Raumland stehen. Sonneborn regte an, analog der Beteiligung des Dorfvereins Aue-Wingeshausen an dem geplanten Bürgerradweg, auch die Girkhäuser mit ins Boot zu holen. Der Wingeshäuser Ortsvorsteher kritisierte in diesem Zusammenhang, dass bei den Planungen des Radweges von Bahnhof Aue zur Wisent-Wildnis örtliche Akteure nicht gehört worden seien. Dennoch, so freute sich Sonneborn: „Auch wenn keiner im Dorf an den Planungen beteiligt wurde, der Weg ist auf alle Fälle astrein!“

Beigeordneter Jürgen Weber, nach eigenen Angaben, „selbst ein aktiver Radsportler“, stellte klar, dass es den Odeborn-Radweg ja schon länger gebe, er in diesem Zustand aber eher als „suboptimal“ bezeichnet werden müsse. „Der muss verbessert werden.“ Eine offenbar durch die Deutsche Bahn verursachte, unüberbrückbare Barriere bleibt die Überführung an der so genannten Uellendahl-Kurve an der Bundesstraße 480. An dieser „beklagenswerten Situation“ werde sich so schnell nichts ändern, befürchtet Wolfgang Grund. Es sei mitunter beängstigend mit anzusehen, wie eine Fahrradfahrerin mit zwei Einkaufstüten am Lenkrad vor einem Lkw die Kurve durchfährt. Die im vergangenen Jahr von der SPD als Alternative ins Gespräch gebrachte Streckenführung Emil-Wolff-Straße/ Unterm Limburg bis zum Sportplatz Raumland scheitert nicht nur an extremen Engstellen, sondern wohl auch an der Einstellung von Grundstückseigentümern in dem Bereich.

Behördengespräche finden statt

Im naher Zukunft finden Gespräche mit Vertretern der Wasser- und Landschaftsbehörde statt. Sie werden „in den gesamten Prozess“ (Grund) eingebunden und daher mit Eder-und Odeborn-Radweg vertraut gemacht. Mit einer kurzfristigen Realisierung darf allerdings nicht gerechnet werden.

Möglicherweise wird die Optimierung der Radwege einhergehen mit dem geplanten Ausbau der B 480 zwischen Berleburg und Raumland. Dort hieße es dann frühestens in 2017 „Freie Fahrt“; doch die Strecke in Richtung Girkhausen ist laut Verwaltung „bereits ein Jahr früher umsetzbar“.