Bad Berleburg/Bad Laasphe. .
Ein Wendener Geschäftsmann ging am Montagnachmittag mit einem Gebot von 150 000 Euro als Höchstbietender aus einem Bieterwettstreit bei der Zwangsversteigerung der Bad Laaspher Diskothek Connection hervor.
Da bei diesem Termin im Amtsgericht Bad Berleburg kein Vertreter der Frankfurter Hypothekenbank anwesend war, wird erst am 11. Februar bekanntgegeben, ob dieser Betrag ausreichen wird, um die Zustimmung der Gläubiger zu erhalten. Erst ab einem Gebot von 225 000 Euro hätte Rechtspfleger Markus Rothenpieler nach dem Willen der Bank sofort den Zuschlag erteilen dürfen.
Die Zwangsversteigerung war bereits der zweite Termin. Schon am 5. Mai 2014 sollte ein Käufer gefunden werden. Doch das damalige Gebot von 100 000 Euro eines Discothekenbetriebers aus dem Sauerland reichte der Bank nicht. Also kam die 3770 Quadratmeter große Disco am Montagmittag zum zweiten Mal unter den Hammer. Das Mindestgebot lag bei 26 423 Euro und setzte sich aus 8061 Euro Gerichtskosten und 18 362 Euro Grundsteuer-Forderungen der Stadt Bad Laasphe zusammen.
Neben dem am Ende Höchstbietenden interessierte sich noch ein weiterer Bieter für das Objekt. Dieser Frankfurter Geschäftsmann war schon bei dem ersten Versteigerungstermin unter den Interessenten gewesen. Diesmal eröffnete er den Reigen der Gebote mit 30 000 Euro. Anschließend hinterfragte der Frankfurter aber im Sitzungssaal öffentlich ein Gutachten, das den Verkehrswert der Disco auf 450 000 Euro festschreibt: Der Frankfurter kritisierte, den Zustand der Immobilie. Überall sei Schimmel und es sei feucht, weil die Heizungsrohre kaputtgefrohren und geplatzt seien. Außerdem seien höchstens 50 statt der angegeben 100 Parkplätze vorhanden. Im Grunde, so der Mann weiter, interessiere ihn ohnehin nur das Grundstück.
Gegenseitig hochgeboten
Von den kritischen und herabwürdigenden Einlassungen unbeeindruckt wartete der Wendener Investor die Mitte der 30-minütigen Bietefrist ab, bevor er sein Gebot über 50 000 Euro abgab. Das überbot der Frankfurter mit 55 000 ehe der Wendener auf 60 000 erhöhte. Anschließend verließ der Frankfurter den Gerichtssaal. Erst mit dem letzten Aufruf durch Rechtspfleger Markus Rothenpieler erhöhte der Wendener sein eigenes Gebot schließlich sogar auf 150 000 Euro - wohl um eine realistischere Chance auf den Zuschlag zu haben.