Wunderthausen. .
Die Baugenehmigung liegt endlich vor, die Ehrenamtlichen der Feuerwehr vor Ort spucken schon in die Hände: Die ehemalige städtische Grundschule Wunderthausen kann zum kombinierten Feuerwehrgeräte- und Vereinshaus umgebaut werden.
„Es wird in aller Kürze losgehen“, versichert Uwe Weller, Löschgruppenführer der Feuerwehr in Wunderthausen. Wichtig sei es jetzt erst einmal, im Untergeschoss das neue große Tor für die künftige Fahrzeughalle in die Fassadenfront einzubauen, zum früheren Pausenhof hin. Dort, wo bislang einer der großen Klassenräume war. Erledigen soll das eine Fachfirma – ebenso wie übrigens die Elektrik, den Umbau der Heizung und den Einbau von Unterzügen zur Decke hin. Letztere sind aus statischen Gründen nötig – muss doch zum Beispiel eine Wand des Klassenraums zum jetzigen Flur hin auf mehreren Metern durchgebrochen werden. Denn nur dann passt der Wunderthäuser Feuerwehr-Wagen überhaupt in die neue Fahrzeughalle.
80 bis 90 Prozent Eigenleistung
Und der große Rest? „80 bis 90 Prozent in Eigenleistung“ – dieses ehrgeizige Ziel haben sich die 18 Aktiven der Wunderthäuser Feuerwehr samt Weller gesteckt. „Uns geht es darum, die Fahrzeughalle noch in diesem Jahr hinzukriegen“, fasst der Löschgruppenführer das Hauptziel des Umbaus zusammen – samt Nebenräumen mit Umkleide, Atemschutz-Werkstatt und einem kleinem Büro.
Denn die Situation im bisherigen Mini-Gerätehaus, Baujahr 1955, direkt an der Wemlighäuser Straße gelegen, sei einfach unerträglich – und das schon seit Jahrzehnten. Das betont auch Andreas Althaus, Chef des Löschzugs 3, zum dem Wunderthausen gehört. Tatsächlich ist kaum mehr Platz in der winzigen Fahrzeughalle, wenn der Feuerwehr-Wagen darin steht. Und eine Toilette sowie warmes Wasser gibt’s in dem Gebäude, das Ende der 80er Jahre noch renoviert wurde, auch nicht. Mittlerweile entspricht es überhaupt nicht mehr den Standards für ein Gerätehaus.
Der Umbau der Schule und der Umzug an den neuen Ort lohnen sich also. Der Feuerwehr-Wagen selbst ist schon neu: ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500-Liter-Löschwassertank (TSF-W), seit November im Einsatz. Das zieht natürlich mit um. In der Schule würde die Feuerwehr künftig rund ein Drittel der Räume belegen, schätzt Manuel Spies vom Immobilien-Management im Bad Berleburger Rathaus.
Interessenten fürs alte Gebäude
Genutzt wird die Schule derzeit schon von mehreren Wunderthäuser Vereinen: Posaunenchor und Gesangverein proben hier, eine Gruppe Frauen nutzt für ihren VHS-Kurs Wirbelsäulengymnastik idealerweise den Gymnastikraum. Deren Aktivitäten sollen demnächst „im Obergeschoss komprimiert werden“, so Spies.
Bleiben noch die Pausenhalle und die kleine Aula im Untergeschoss. Hier sein daran gedacht, einen Schulungs- und Mehrzweckraum einzurichten, sagt Spies – für alle Nutzer des Hauses. Für diesen „zweiten Bauabschnitt“ gebe es aber derzeit weder konkrete Pläne, so Spies, noch seien Fördermittel des Landes NRW in Sicht.
Was den Umbau angeht, „bezahlt die Stadt das Material“, erläutert Spies – neues Mobiliar, nötige Brandschutz-Türen und Notstrom-Aggregate inklusive. Dafür stehen 90 000 Euro im städtischen Haushalt. Eigentlich wollte die Stadt das Schulgebäude, das seit 2010 leersteht, verkaufen. Doch es habe sich dafür einfach kein Käufer gefunden, bedauert Immobilien-Manager Spies. Für das alte Gerätehaus dagegen gebe bereits mehrere Interessenten – Privatleute, die es als Unterstand für landwirtschaftliche Geräte nutzen wollen.