Bad Laasphe.

Die Regierung will, dass 2020 eine Million Elektro-Autos in Deutschland fahren. Doch so recht in Schwung gekommen ist die Elektromobilität bis heute noch nicht, und das hat mehrere Ursachen- eine davon ist die mangelnde Ladeinfrastruktur. Gerade die gilt als eine der zentralen Herausforderungen für einen Erfolg der Elektromobilität – neben dem Preis für Elektroautos und der Verbesserung der Batterietechnik.

Schon mal „getankt“

Der Energieversorger RWE hat sich deshalb als einer der führenden Betreiber von Ladestationen auf seine Fahnen geschrieben, das Netz weiter auszubauen. Im Kreis Siegen-Wittgenstein befindet man sich da auf einem guten Weg, denn nach Elektro-Ladesäulen für E-Autos in Siegen (2), Bad Berleburg und Erndtebrück ging jetzt neben Kreuztal und Neunkirchen in Bad Laasphe eine weitere öffentliche Strom-Tankstelle ans Netz. In der Lahnstadt tankten Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann und RWE-Kommunalbetreuer Stefan Engelberth einen Elektro-Sportwagen Tesla S (310 kW/421 PS) und einen E-Smart (60 kW/88 PS) auf. „Wir freuen uns, dass jetzt auch Bad Laasphe am Parkplatz vor der Sparkasse über eine Strom-Tankstelle verfügt“, sagte Spillmann. „Eine öffentliche Ladeinfrastruktur ist die Grundlage für eine flächendeckende Einführung von E-Autos und Entscheidungshilfe für Käufer“, ergänzte Engelberth. Mit einer Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt können an dieser Ladesäule zwei Elektroautos gleichzeitig aufgeladen werden. Im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose mit drei Kilowatt Leistung geht hier der Ladevorgang bis zu sechsmal schneller vonstatten.

Voraussetzung dafür sind leistungsfähige Batterien, womit bei den Elektro-Kleinwagen bereits jetzt Reichweiten von 160 Kilometern möglich sind. Durch die automatische Authentifizierung über das Ladekabel funktioniert die Aufladung unkompliziert: Die Ladesteuerung der Station erkennt das Fahrzeug des Kunden und leitet die Informationen über die geladene Energiemenge per Mobilfunk an das Abrechnungscenter weiter. Alle anderen Kunden müssen die Ladesäule zuvor über eine Hotline-Nummer freischalten lassen.

Zur Aufladung wird an den RWE-Ladesäulen ausschließlich Ökostrom geliefert, der zu 100 Prozent aus regenerativ erzeugten Quellen stammt.Die Nationale Plattform Elektromobilität – ein Beratergremium der Bundesregierung – stellte folgende Rechnung auf: pro Elektroauto eine Lademöglichkeit. Das wären bei angepeilten eine Million E-Autos im Jahr 2020 eine Million Ladepunkte. 90 bis 95 Prozent davon sollen im privaten Raum, bei Firmen, Einkaufszentren, Flughäfen oder Parkhäusern stehen.