Bad Berleburg.
Carolin Lieven ist die neue Geschäftsführerin der Helios-Akutklinik Bad Berleburg. Sie hat ihren Job am Montag angetreten und ist die Nachfolgerin von Elmar Knoche. Der Bad Berleburger hat den Klinikkonzern auf seinen eigenen Wunsch hin verlassen.
„Ich weiß, dass ich in große Fußstapfen trete“, sagt die 30-Jährige Lieven bei ihrer Vorstellung am Dienstagmittag mit Blick auf die sechsjährige Ära Knoche an der Gontardslust und fährt fort: „Viele Menschen werden den Weggang von Elmar Knoche bedauern“. Knoche wechselt ins benachbarte Hessen. Auf Anfrage dieser Zeitung erläuterte er, dass er eine Geschäftsführungsposition im Rehabilitationsbereich bei den Median-Kliniken an den Standorten Braunfels und Bad Camberg übernimmt.
Fließender Übergang
Begleitet von ihrem Vorgänger hat sie sich die Rheinländerin in ihr neues Aufgabenfeld eingearbeitet und ist im Oktober auch bereits nach Bad Berleburg umgezogen. „Das Haus ist ärztlich sehr gut aufgestellt“, lautet ihre erste Bilanz. Hinzu kommen die laufenden Bauarbeiten für die neue Intensivstation und das MRT. Diese Investition in das Akuthaus taxiert sie auf rund fünf Millionen Euro. All das hat auch ihr Vorgänger Elmar Knoche noch mit angeschoben, weiß Lieven.
„Die Saat ist gelegt“, sagt der ärztliche Direktor, Dr. med. Stephan Kolbe, mit Blick auf die vielen Baukräne rund um das Krankenhaus. Für den medizinischen Leiter des Krankenhauses ist die Personalie Lieven ein Novum. In den 24 Jahren, die er am Bad Berleburger Krankenhaus arbeitet, ist Helios nach dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Wittgensteiner Kliniken AG der dritte Träger und Lieven die achte Geschäftsführung. Sie ist aber die erste Frau auf diesem Posten, so Kolbe. Auch davon erhofft sich der Mediziner etwas: eine andere Art der Kommunikation.
Berge und flache Hierarchien
„Ich mag die Arbeit an kleinen Häusern“, kommentiert Lieven diese Erwartung, weil sie den „direkten Kontakt zu den Menschen mag“. Das ist auch in Kolbes Sinn: „Wir leben hier in einer bergigen Region, arbeiten aber mit flachen Hierarchien.“
Mit Rückgriff auf seine Eingangsaussage über den Wechsel in der Klinikführung und die Saat der Investitionen betont Kolbe aber zugleich: „Frau Lieven ist nicht nur gekommen, um die Ernte einzufahren.“ Die Neue will Akzente setzen. Konkret will sie die intensiv-medizinische Versorgung ausbauen, die Neueinrichtung einer neurologischen Fachabteilung vorantreiben und auch die Auslastung der diagnostischen Technik fördern. Außerdem soll die Kooperation mit der Uniklinik Marburg und natürlich auch den niedergelassenen Ärzten in der Region weiter ausgebaut werden. Seit 2013 ist das Bad Berleburger Krankenhaus ja bereits Lehrklinik für die Ärzteausbildung.
Auch die stärkere Vernetzung mit den Reha-Kliniken am Heliosstandort Bad Berleburg solle weiter verbessert werden. Hier kommt ihr zugute, „dass Marco Schwarz (der Reha-Geschäftsführer/d. Red.) und ich uns kennen und wir uns rege austauschen“, sagt Lieven. Das könnte auch die Veränderungen an der Baumrainklinik betreffen. Welche Wege von Reha- und Akuthaus hier gemeinsam beschritten werden können, sei aber noch in der Diskussion, so Lieven gegenüber dieser Zeitung.