Rüthen. .

Wie schafft man Kontakte zwischen Flüchtlingen und Rüthnern? Welche Unterhaltungsangebote kann man den Betroffenen bieten? Und wer organisiert diese Angebote? Diese und weitere Fragen stellten sich die Teilnehmer beim ersten Treffen des Arbeitskreises Asyl.

Am Montagnachmittag traf sich zum ersten Mal der aus dem Forum für Soziales heraus gebildete Arbeitskreis Asyl im ehemaligen Schwesternwohnheim Maria vom Stein in Rüthen. Unter der Leitung von Pfarrer Bernd Vorderwisch und Udo Schröder-Hörster vom Regionalvorstand der Johanniter sammelten fast 30 freiwillige Helfer Ideen für die Freizeitbeschäftigung und die Kontaktaufnahme zu den Flüchtlingen. „Für mich war es heute eine zunächst unübersichtliche Situation, da ich nicht wusste, wie viele Interessierte an dem Treffen teilnehmen würden. Es freut mich umso mehr, dass sich so viele Bürger ehrenamtlich beteiligen wollen“, begrüßte Bernd Vorderwisch die Gäste.

Beschäftigung für junge Männer

Gesucht wurden Ideen wie beispielsweise Sport- oder Sprachangebote, die so ausgelegt sein sollen, dass immer neue Teilnehmer dazustoßen können. „Es gibt zwar schon einige Angebote aber heute sollten wir gemeinsam überlegen, was wir darüber hinaus für die Flüchtlinge tun können“, ergänzte er.

Über die aktuelle Lage der Flüchtlinge informierte Udo Schröder-Hörster. Er stellte besonders die „wahnsinnige Unterstützung“ seitens der Rüthener heraus und freute sich über deren Engagement. Nun hofft er, dass insbesondere im sportlichen Bereich Angebote für die Flüchtlinge organisiert werden, denn es gibt für die Menschen bislang keinen geregelten Ablauf über Freizeitangebote. „Ich wünsche mir beispielsweise Volleyball oder Basketballangebote, damit die jungen Männer beschäftigt sind, denn meistens warten sie auf die Dinge, die da kommen. Das sollte sich ändern“, appellierte Schröder-Hörster.

Kulturellen Hintergrund beachten

Die Mitglieder der Rüthener Sportvereine sehen ein grundsätzliches Problem mit der Hallennutzung. Im anstehenden Winter veranstalten die Vereine ihre Kurse, so dass Engpässe beim Platzangebot gesehen werden. Bürgermeister Peter Weiken machte den Teilnehmern des Arbeitskreises aber Mut: „Mit gutem Willen sollte das doch möglich sein.“ Schröder-Hörster betonte, dass es wichtig sei, dass die einzelnen Sportgruppen die Betreuung der Flüchtlinge übernehmen, da die Mitarbeiter der Johanniter dafür keine zusätzlichen Kapazitäten hätten und somit der Arbeit in den Vereinen eine besonders große Bedeutung zukommt. Zu bedenken sei ebenfalls, dass in einigen Fällen aus kulturellen Gründen Frauen und Männer getrennt Sport treiben.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ideensammlung war die Sprachförderung. Die eigentliche Sprachschulung beginnt für die Flüchtlinge erst nach der Registrierung und der Verteilung auf die Kommunen. Allerdings hatten sich vier pensionierte Lehrerinnen für die Durchführung einer Sprachförderung angeboten. Ihr Ziel ist es, den Flüchtlingen einfach und verständlich die deutsche Sprache näher zu bringen oder sogar anzueignen. „Da die Menschen nicht ewig in Rüthen bleiben, sollten es keine aufbauenden Kurse sein. Der geeignetste Zeitraum dafür ist meistens nachmittags. Autos stehen nicht zur Verfügung, von daher sollten die Angebote in der Nähe des Flüchtlingsheims sein“, erklärte Schröder-Hörster die Situation.

Die Teilnehmer des Arbeitskreises waren einfallsreich und hatten weiteren Ideen und Vorschläge wie Kochen mit Kindern und Jugendlichen, die Vorstellung der Stadt Rüthen und deren Einwohner, die Vorführung eines Krippenspiels zur Adventszeit, ein Besuch des Posaunenchores sowie ein gemeinsames Plätzchenbacken mit den Flüchtlingskindern.

Helfer gesucht für Kleiderkammer

Ein großer Andrang herrscht immer noch in der Kleiderkammer, so dass dafür weitere Helferinnen und Helfer gesucht werden. In naher Zukunft sollen zwei Kinderspielzimmer eingerichtet werden. Benötigt werden hierfür zunächst keine Spielzeuge, sondern Spenden, um die Räume mit Teppichen auslegen zu können und um Sitzgruppen anzuschaffen.