Warstein. . Über eine neue Schöpfkelle freute sich Alt-Braumeister Rüdiger Lopsien vor der diesjährigen Brauertaufe – und wurde prompt ihr erstes „Opfer“. Eine Taufe mit vielen Jubilaren und noch mehr Überraschungen erlebten die Besucher des Warsteiner Herbsts auf dem Marktplatz.

„Eine Brauertaufe mit vielen Überraschungen und vielen Jubilaren“ – gleich die ersten Worte des Moderators Wolfgang Heppekausen versprachen nach musikalischer Einstimmung durch die „Blechschänder“, der „Hauskapelle der Brauerei“,eine ganz besondere Taufe am Samstag auf dem Marktplatz.

Bevor jedoch alle Geheimnisse gelüftet wurden, begrüßte Heppekausen den technischen Direktor der Brauerei, Peter Himmelsbach, den Vorsitzenden des Warsteiner Gewerbevereins, Christoph Schmitt-Nüse, Gastgeberin Catharina Cramer sowie Alt-Braumeister Rüdiger Lopsien, der wohl die wichtigste Aufgabe in der nächsten Stunde innehatte, bei sich auf der Bühne. Er hatte das Vergnügen, eine Kelle klebriger, quellender Bierhefe auf das Haupt der Täuflinge zu klecksen, bevor diese dann von der Brauereichefin einen Hopfenkranz um den Hals gelegt bekamen.

„Eine langjährige Tradition unseres Hauses kann heute wieder bei wunderbar herbstlichen Wetter fortgeführt werden“, freute sich Cramer mit allen Anwesenden auf die kommende Zeremonie und übergab nach einer launigen Begrüßungsrede das Wort an Bürgermeister Manfred Gödde. An „saumäßige Knochenarbeit“ in den Kartoffelferien immer zur Kirmeszeit erinnerte sich dieser mit einem Augenzwinkern zurück, habe man sich doch damals so das Kirmesgeld nebst einer Flasche „Bluna“ verdient.

Ständchen für Hopfenkönigin

Zu Beginn der Ehrungen kündigte Heppekausen die erste Besonderheit der diesjährigen Brauertaufe an. Viele Hopfenköniginnen seien in all den Jahren schon anlässlich der Taufe in Warstein vertreten gewesen, noch nie jedoch in Doppelbesetzung: Den langen Weg von Bayern nach Warstein nahmen sowohl Hopfenkönigin Johanna Reith aus Wolnzach, als auch Hopfenvizekönigin Daniela Kügler aus Pörnbach auf sich, um live bei der Warsteiner Brauertaufe auf dem Marktplatz dabei zu sein. Solch ein Fest sei bei ihnen doch eher selten.

Ein Ständchen gab es eigens für Vizekönigin Daniela, denn diese konnte auf dem Warsteiner Herbst ihren Geburtstag auf dem Festplatz feiern. Ein so vielstimmiger Chor aller Anwesenden in Begleitung der „Blechschänder“ war sicher eine schöne Überraschung.

Mit Hubert Pieper und seiner Frau Marlies wurden anschließend zwei Ehrengäste auf die Bühne gebeten. Für sein langjähriges Engagement in der Brauerei sollte der fast 90-Jährige nachträglich getauft werden. Doch bevor Alt-Braumeister Lopsien seines Amtes walteten konnte, wurde er von Catharina Cramer mit der goldenen Schöpfkelle ausgezeichnet. Strahlend freute sich dieser über sein neues Werkzeug, mit dem er die Jubilare ab nun „belohnen“ könne und selbst eine von Cramer gefüllte Kelle mit schleimiger Hefe, die auf seinem Kopf landete, konnte seine Begeisterung nicht schmälern. „Die alte Kelle kommt ins Museum“, kündigte Lopsien lachend an.

Überraschungstäufling

Nach dieser Einläutung der ab nun „goldenen Taufen“ war auch Ehrengast Hubert Pieper an der Reihe, der nach seiner vielleicht etwas zu rücksichtsvollen Taufe scherzhaft mit Lopsien schimpfte und dann doch noch seinen Wunsch nach einer extra Kelle erfüllt bekam, hatte er sich schließlich „wahnsinnig“ auf die Biertaufe gefreut. Erneuten Anlass zu einem Ständchen gab außerdem die in diesem Jahr gefeierte Diamantene Hochzeit Hubert und Marlies Piepers, die fröhlich mit Bürgermeister Gödde und Catharina Cramer auf dieses besondere Jubiläum anstießen.

Bevor nun die Mitarbeiter der Brauerei ihren Taufgang antreten mussten, wurde ein Überraschungstäufling durch Moderator Heppekausen vorgestellt. Mitten unter den Zuschauern fand er den großen Warsteiner-Fan Frank Hecker. Brauereichefin Catharina Cramer war vor einigen Jahren von einem Außendienstmitarbeiter auf diesen aufmerksam gemacht worden, der bei sich zu Hause eine wahre Warsteiner Fankultur betreibt und außerdem in Familien-Bäckertradition das Hefegebäck „Kreppel“, in Warstein nennt man diese „Berliner“, tausendfach herstellt und für einen guten Zweck verkauft.

Brauer-Taufe & Stadtlauf

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Alkoholfreies für Catharina Cramer

Sogar drei Gäste aus Warsteins Partnerstadt St. Pol waren eigens angereist. Didier Fauquembergue, wahres Kind der Städtepartnerschaft, hatte sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, mit seiner Familie dieses besondere Fest zu besuchen, deshalb sollte auch er nicht von einer traditionellen Taufe verschont bleiben.

Beim abschließenden gemeinsamen Prosit stellte Catharina Cramer klar, dass sie natürlich keinen Apfelsaft trinken würde, wie zuvor fälschlicherweise verbreitet, sondern dass die Brauerei genügend alkoholfreie Produkte zur Auswahl habe. Sie prostete ihren Mitarbeitern also mit einem alkoholfreien Radler zu.