Kneblinghausen/Kallenhardt. . Für die „Cold Water Challenge“ macht das Tambourkorps Kallenhardt im „Schlagwasser“ Musik. Die Musikkapelle Kneblinghausen steigt in den Dorfbrunnen.

Eine Idee schlägt Wellen, wobei dieses Bild bestens passt zur „Cold Water Challenge“ 2014. Dabei handelt es sich um eine Art elektronischer Kettenbrief, mit dem musizierende Vereine möglichst juxig im kalten Wasser ihrer Passion nachgehen – und zugleich drei weitere Kapellen oder Tambourkorps’ nominieren, es ihnen nachzumachen. Jüngste Beispiele im Stadtgebiet waren die Musikkapelle Kneblinghausen und das Tambourkorps „Einigkeit“ Kallenhardt. Beide sorgten am Montag für „Wassermusik“ der besonderen Art.

„Wenn sich die Musiker des Musikvereins Kneblinghausen mit kurzen Hosen in das kühle Nass des Dorfbrunnens stellen und das hierzu passende wunderschöne Volkslied ‘Wenn alle Brünnlein fließen’ spielen, dann ist ihnen entweder das schwüle Wetter der letzten Tage in den Kopf gestiegen oder war es vielleicht doch eine Wette, die einzulösen war“, berichtet Kneblinghausens Ortsvorsteher Friedhelm Thomas, der hautnah dabei war. Tatsache ist, dass die „Cold Water Challenge“ -- ein Wettbewerb, der derzeit durch das Internet läuft -- in diesen Tagen auch das Rüthener Stadtgebiet erreicht hat.

Aufgefordert über Youtube von den benachbarten Musikvereinen aus Weine und Siddinghausen, innerhalb von 48 Stunden nach Veröffentlichung ihrer jeweiligen Auftritte im Wasser sich ebenfalls an der verrückten Idee mit einem eigenen Auftritt im Wasser zu beteiligen, zögerten die Kneblinghauser nicht lange und versetzten das idyllische Hahnebachtal in einen wunderbaren Konzertsaal in der freien Natur mit dem Dorfbrunnen im Mittelpunkt.

Wären sie der Aufforderung nicht gefolgt, hätten sie die benachbarten Musikvereine zu einem Grillfest einladen müssen. Zahlreiche Zuschauer spendeten Beifall für die einmalige Inszenierung. Andre Schrewe, Vorsitzender des Musikvereins, forderte nun seinerseits die Musikkapellen aus Drewer, Menzel und Suttrop auf, innerhalb von 48 Stunden ein eigenes Konzert – im Wasser versteht sich -- auf die Beine zu stellen. „Auf jeden Fall war es für alle Beteiligten eine lustige Sache mit einem sozialen Hintergrund, denn der Reinerlös aus Spenden und Getränken fließt an Paulinchen e.V., einer Initiative für brandverletzte Kinder“, berichtet Friedhelm Thomas.

Dank an Belecker Spielleute

Umgehend der Nominierung durch den Spielmannszug des TuS Belecke leistete das Tambourkorps Kallenhardt Folge. Hier hatte man für das feucht-fröhliche Konzert das „Schlagwasser“ ausgewählt. Vorab aber wurden, wie Isabell Henneböhl in dem auf Youtube eingestellten Film berichtet, „das Gummiboot eingepackt“, „Omas Badekappe geholt“, „die Schwimmflügelchen aufgepustet und die Schwimmflossen angezogen“. Mit klingendem Spiel ging es dann durch die Furt. Im Wasser selbst liefen die Musikerinnen und Musiker dabei zu Hochform auf: Mit der Pauke auf dem Gummiboot huldigten sie Winnetou und dem „Alten Häuptling der Indianer“. Das Gesamturteil der Kallenhardter über die Aktion: „Was für ein Spaß . . .“

Als nächstes ins Rennen schicken sie den Instrumentalverein „Harmonie“ Altenrüthen, den Musikverein Alfen und „Die Scharfenberger“. Nominiert sind außerdem schon der Spielmannszug Langen-straße-Heddinghausen und das Tambourkorps Oestereiden. Deren Auftritte fanden sich bislang nicht auf Youtube, sollten sie das Mitmachen bei dieser spaßigen Aktion nicht gar gänzlich ausgeschlagen haben.