Rüthen. .

Vor der im Frühling erhöhten Gefahr von Wildunfällen warnt der Hegering Rüthen. „Jetzt im Frühling freuen nicht nur wir Menschen uns über die längeren Tage und bewegen uns viel mehr draußen in der Natur. Auch die Wildtiere werden nach dem Winter wieder sehr viel aktiver“, berichtet Hubert Schümmer, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit des Hegeringes. Nach dem nahrungsarmen Winter, den die Tiere durch Herabsetzen ihres Stoffwechselkreislaufs und möglichst wenig Energieverbrauch durch Inaktivität überstehen würden, müssten diese nun die verlorenen Reserven wieder aufbauen.

Erhöhter Nahrungsbedarf

„Insbesondere bei den weiblichen Tieren besteht ein erhöhter Nahrungsbedarf, da sie sich in der Endphase der Entwicklung ihres Nachwuchses befinden“, betont Schümmer. Darüber hinaus würden die Wildtiere ihre neuen Einstände erobern und sichern. All dies führe bei Rotwild, Wildschweinen, Hasen und Co. zu gesteigerten Aktivitäten in Form von verstärkter Nahrungsaufnahme und mehr Mobilität. Die Tiere wechselten daher regelmäßig ihre Standorte und seien so häufiger als sonst unterwegs. „Die Folge ist ein rapider Anstieg der Gefahr eines Wildunfalles“, warnt Hubert Schümmer die Verkehrsteilnehmer.

Fatale Folgen für Tier und Mensch

In unserer zersiedelten Landschaft mit den vielen Straßen ergäbe sich zwangsläufig die Situation, dass Wildtiere Straßen überqueren müssen. Dies erfolgt verstärkt in den Dämmerungszeiten und Nachtstunden. Daher ist in dieser Zeit eine erhöhte Aufmerksamkeit und angepasste Fahrweise auch im eigenen Interesse unumgänglich. Kollisionen mit Wild können nicht nur für das Wild fatale Folgen haben, sondern auch für uns Menschen.

Besonders wildunfallträchtige Straßen im Raum Rüthen sind laut Hubert Schümmer, der sich auf die Erfahrungen vieler Jahre stützt, B 516 zwischen Rüthen und Brilon, die L 776 zwischen Rüthen und Nuttlar im Bereich des Kallenhardter Berges und weiter zwischen Kallenhardt und Nuttlar sowie die K 45, auch Sambaweg genannt, zwischen der B 516 und Kneblinghausen.

Sollte es zu einem Wildunfall gekommen sein, so ist in jedem Falle die Polizei hinzu zu ziehen. Nur so besteht die Möglichkeit, die materiellen Schäden über die Kaskoversicherung ersetzt zu bekommen. Ferner kann die Polizei den örtlich zuständigen Jäger benachrichtigen, damit dieser das verletzte Tier mit Hunden suchen oder das getötete Tier entsorgen kann. Damit werden den verletzten Tieren lange Leidenszeiten und Qualen erspart.