Warstein. .
1,47 Millionen Euro – auf diese Summe wird es wohl hinaus laufen, wenn der so genannte Brauerei-Kanal saniert wird und künftig komplett geschlossen von der Brauerei zur kommunalen Kläranlage führt. Diese Zahl stellte Jawad Kayed in der Sitzung des Betriebsausschusses gestern abend in den Raum.
Bis Ende des laufenden Jahres soll der Kanal saniert und umgerüstet sein – so das Ziel. Auf 2,6 Kilometer Länge zieht sich der Kanal direkt durch die Warsteiner Innenstadt. „Hier kommt nur eine grabenlose Sanierung in Frage“, erklärte Abwasser-Experte Kayed die Baumaßnahme, „dadurch wird es nach der Baumaßnahme keine Schächte mehr nach oben geben.“ Keine Schächte, das bedeutet keine Möglichkeit mehr für die Aerosole an der Oberfläche auszutreten – gefährlich ist das dann, wenn der Kanal mit Legionellen belastet sein sollte. Dass genau dies ja nach wie vor der Fall sein kann und man mit der Kanalsanierung lediglich die Folgen in den griff bekomme, kritisierten gleich mehrere Ausschussmitglieder.
Bernd Belecke (WAL): „Wir reden hier von der Situation, dass wir Legionellen haben. Sehen wir das jetzt als gesetzt an, dass da immer Legionellen sind? Die Technik hat bisher doch immer funktioniert, wieso letztes Jahr nicht?“ Eine Erklärung zur Ursache konnte Jawad Kayed logischerweise nicht liefern, er betonte aber: „Wir müssen machen, was wir können, damit sich dieses Jahr nicht wiederholt, was vergangenes Jahr passiert ist.“
Noch in der Ratssitzung im Mai soll der Wirtschaftsplan für das laufende Jahr geändert werden, damit die Kosten für die Maßnahme darin aufgenommen werden. Ein Zuschuss-Antrag ist bereits an die Bezirksregierung gestellt worden. Klaus Kellerhoff, Leiter der Stadtwerke, hofft: „Im günstigsten Fall kommen wir dadurch in einen Bereich, dass die Bürger nicht höher belastet werden.“ Mit einer Nachricht aus Arnsberg rechnet Kellerhoff Ende April.