Warstein. . „Es ist eine Zumutung! Ich finde es unverschämt!“ Ortsvorsteherin Elisabeth Wiese findet deutliche Worte für die Situation an der Hauptstraße. Wer dort entlang geht, vor allem im Bereich zwischen Rangestraße und Bullerteich, wird sie nicht übersehen: Hundehaufen.
„So schlimm war es schon lange nicht mehr“, sagt die Ortsvorsteherin, der dieser Zustand schon länger ein Dorn im Auge ist. Und tatsächlich reihen sich am Fuße der Bäume entlang der Wäster Hundehaufen an Hundehaufen. Wer mit offenen Augen dort entlang geht, wird sie nicht übersehen können.
Auch Werner Braukmann, Mitglied der WAL, ist diese Situation aufgefallen. Er hat in der Sitzung des Bauausschusses auf die vielen Hinterlassenschaften auf dem Grünstreifen entlang der Wäster aufmerksam gemacht. Seine Forderung: Eine Gleichbehandlung von Hundebesitzern und Parksündern. Er sieht das Ordnungsamt in der Pflicht, an der Situation etwas zu ändern.
Die Chefin des Warsteiner Ordnungsamtes indes sieht das anders: „Ich schicke nicht Mitarbeiter los, die kontrollieren, wie sich Hundehalter verhalten“, sagt Roswitha Wrede. Auch wenn es sich tatsächlich um eine Ordnungswidrigkeit handle, den Kot seines Hundes liegen zu lassen. „Aber dafür müsste der Hundehalter auf frischer Tat ertappt werden“, so Wrede. Eine Möglichkeit, dem Problem Herr zu werden, könnten sogenannte Hundetütenspender sein. Die Hundebesitzer könnten — sofern sie keine eigenen Tüten zur Hand haben – eine aus diesem Spender nehmen und damit den Kot ihres Hundes aufsammeln. Roswitha Wrede glaubt nicht, dass das eine Lösung ist: „Diese Spender stehen auch in Rüthen entlang der Stadtmauer. Trotzdem ist dort alles voller Hundekot. Außerdem: Wer soll denn in Warstein die Tüten nachfüllen?“
Bequemlichkeit der Hundehalter
Sie geht davon aus, dass es sich bei dem Problem um reine Bequemlichkeit der Hundebesitzer handelt – „das ist doch schon fast normal“. Dabei hat das Ordnungsamt erst kürzlich mit einem Flyer die Hundebesitzer im Stadtgebiet über die korrekte Hundehaltung informiert.
Darin heißt es unter anderem, dass Verunreinigungen durch Hundekot auf öffentlichen Straßen und Gehwegen, in öffentlichen Anlagen und in fremden Vorgärten zu vermeiden beziehungsweise zu entfernen sind. Zudem sollten Hundehalter das Haus nie ohne Plastiktüten oder Hundekottüte verlassen. Einfach Tüte überstülpen, Haufen aufnehmen und bei der nächsten Gelegenheit mit dem Restmüll entsorgen. „Die Tüten gibt es doch überall zu kaufen“, so Wrede.
Unbelehrbare scheint es dennoch immer wieder zu geben. Offenbar trauen sich viele auch erst im Schutz der Dämmerung, die Hinterlassenschaft ihres Hundes einfach liegen zu lassen. „Die würde ich immer ansprechen“, sagt Ortsvorsteherin Wiese. Ihr wichtigster Appell geht jedoch an Herrchen und Frauchen: „Nehmt den Dreck mit!“